Folge 1: Plötzlich Chef und jetzt?!?
Shownotes
In der ersten Folge erfahrt ihr, wie es sich für uns angefühlt hat, „plötzlich“ Geschäftsführer*in zu sein.
Wir geben einen ganz authentischen Einblick in unsere Welt: von der Mammutaufgabe einer Sanierung über schlaflose Nächte, das Abwägen von Entscheidungen und warum es heute zwei Geschäftsführer bei Alfred Rexroth gibt.
Wir widmen uns Fragen wie:
💡Braucht man wirklich einen 1A-Lebenslauf, um erfolgreich zu sein?
💡Was bedeutet es, Verantwortung zu übernehmen, und wie wächst man in diese Rolle hinein?
Wir teilen unsere Erfahrungen darüber, wie wichtig ein Mentor sein kann und warum es bei Führung nicht um den Status, sondern um die Sache geht.
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu unserer allerersten Podcast-Folge der Blechbüteosen.
00:00:07: Mein Name ist Neda.
00:00:08: Und mein Name ist Matthias.
00:00:09: Und wir beide sind die Geschäftsführer*innen der Firma Alfred Rexroth in Berlin.
00:00:15: Wir freuen uns, dass ihr uns heute ein bisschen zuhört.
00:00:18: Wir haben geplant, eine Podcast-Reihe zu machen und der Matthias wird euch mal erklären,
00:00:23: um was es da genau geht.
00:00:24: Ja, vielen Dank. In der Podcast-Reihe, die wir für euch aufnehmen, soll es vor allem
00:00:29: darum gehen, euch mal die Rolle der Geschäftsführung ein wenig näher zu bringen.
00:00:34: Warum sind wir Geschäftsführer geworden?
00:00:36: Was hat uns bewegt, dazu Geschäftsführer zu werden?
00:00:38: Mit welchen Themen schlagen wir uns rum?
00:00:40: Welche Herausforderungen, welche Sorgen umtreiben uns?
00:00:42: Wir werden mehrere Folgen dazu machen.
00:00:45: Und jetzt in der ersten Folge wird es darum gehen, dass wir uns einfach mal berichten,
00:00:49: wie es sich damals für uns angeführt hat, vielleicht sich Geschäftsführer zu sein.
00:00:52: Und ich würde sagen, damit unsere Zuhörer einfach mal kennenlernen, dass wir eine ganz
00:00:56: kurze Vorstellungsrunde machen und ich würde dich, Neda, bitten, dass du einfach mal anfängst,
00:00:59: dich vorzustellen und dann...
00:01:01: Ich soll anfangen.
00:01:02: Ja, du sollst bitte anfangen.
00:01:03: Na ja, dann mach ich das.
00:01:04: Ja, na, ich bin keine Berlinerin, aber ich tue manchmal gerne so, als wäre ich Berlinerin.
00:01:09: Also, mein Name ist Neda.
00:01:11: Ich bin 35 Jahre jung mittlerweile.
00:01:14: Oh Mann, wie die Zeit rast.
00:01:17: Genau, ich komme gebürtig aus Kassel.
00:01:20: Meine Wurzeln kommen aus dem schönen Iran.
00:01:23: Und ja, ich bin geboren und aufgewachsen in Kassel und bin vor zehn Jahren nach Berlin
00:01:28: gezogen.
00:01:29: Ich habe Betriebswirtschaft an der Hochschule Osnabrück studiert, habe danach mir überlegt,
00:01:36: dass ich noch ein bisschen gerne meine Leidenschaft ausleben möchte und war viel im künstlerischen
00:01:41: Bereich unterwegs und habe das drei Jahre auch intensiv gemacht.
00:01:45: Dadurch hat es mich dann auch nach Berlin verschlagen.
00:01:47: Und ab dem Zeitpunkt habe ich mir dann überlegt, hey, ich finde es ganz gut, dass ich ein
00:01:53: BWL-Studium in der Tasche habe und dementsprechend wollte ich auch gerne was mit dem Studium tun.
00:01:58: Und so bin ich 2014 zu der Firma Alfred Rexroth gekommen, damals als Teilzeitkraft um Rechnungswesen.
00:02:06: Das hat mir auch wirklich sehr viel Freude bereitet.
00:02:09: Aber ich habe relativ schnell für mich festgestellt, dass es mir unheimlich viel Spaß macht,
00:02:14: mit Menschen zusammenzuarbeiten.
00:02:16: Dass es mir Spaß macht, Menschen zuzuhören.
00:02:19: Und mir war es auch ein großes Anliegen, einen Raum zu schaffen, wo Menschen hinkommen
00:02:24: können, über ihre Sorgen sprechen können, aber auch, dass man mit ihnen gemeinsam überlegt,
00:02:29: wohin können sie sich entwickeln, wohin können die Wege gehen und dementsprechend bin ich
00:02:34: dann in die Personalabteilung gewechselt, durfte mit der damaligen Lohnbuchhalterin die Personalabteilung
00:02:40: mit aufbauen, habe dort die Leitung übernommen.
00:02:43: Wie alt warst du damals, als du die Leitung übernommen hast?
00:02:45: Gott, wie alt war ich, als ich die Leitung übernommen habe.
00:02:49: 26?
00:02:50: Nicht schlecht.
00:02:51: Mit 26 die Personalabteilung von der Mittelständigenunternehmen.
00:02:54: Hut ab.
00:02:55: Ja, vielen Dank.
00:02:56: Also so viele Komplimente bin ich von Matthias gar nicht gewohnt.
00:03:00: Das macht er nur für euch, ja?
00:03:02: Nein, vielen Dank.
00:03:04: Mir ist das manchmal selber gar nicht so bewusst, aber ja, das war damals schon eine
00:03:09: riesige Herausforderung für mich.
00:03:10: Und genau, dann habe ich mich dazu entschieden, noch meinen Master berufsbegleitend zu machen.
00:03:18: Ich wollte unbedingt diesen Bereich Personal noch weiter vertiefen und habe dann berufsbegleitend
00:03:24: meinen Master in jener gemacht, im Bereich Personalentwicklung, der Studiengang heißt
00:03:30: Coaching und Führung, welchen ich übrigens vielen Personaler sehr nahe legen möchte.
00:03:35: Also das war wirklich sehr anstrengend.
00:03:38: Es war eine sehr herausfordernde Zeit, besonders das Neben der Arbeit zu machen, aber es hat
00:03:44: mir wirklich sehr, sehr viel gebracht.
00:03:46: Ich hatte auch unheimlich viel Spaß dabei und hat mich in meiner Entwicklung wahnsinnig
00:03:50: unterstützt.
00:03:51: Ja, und dann kam 2019 ein großer Umbruch hier bei Rex Rotter werden wir später darüber
00:03:57: erzählen.
00:03:58: Da hatten wir eine Sanierung bei uns im Hause, die ich mit Matthias gemeinsam mit unserem
00:04:03: Interim Geschäftsführer sehr stark begleitet habe, sehr stark durchgeführt habe und letztlich
00:04:10: 2021 dann auch die Geschäftsführung mit Matthias gemeinsam im Tandem übernehmen durfte.
00:04:17: Reicht das erstmal?
00:04:18: Ich denke, das reicht erstmal.
00:04:19: Vielen, vielen Dank dafür.
00:04:21: Okay, Matthias, magst du dich denn auch nochmal unseren Hörer in den Vorstellen?
00:04:25: Na, aber sowas von.
00:04:26: Ich denke, bei mir hört man es.
00:04:28: Ich bin Ur-Berliner.
00:04:29: Ich bin geboren und Ur-Ve wachsen hier in schönen Berlin.
00:04:32: Wo denn in Berlin?
00:04:34: Ich war in Berlin nicht im Märk bis zu meinem 14.
00:04:37: Lebensjahr, bevor wir dann nach Pankow gezogen sind.
00:04:39: Ich bin dann trotzdem in den Lichtenmärk noch weiter zur Schule gegangen und habe da quasi
00:04:43: meine halbe Jugend verbracht.
00:04:45: Nachdem wir dann nach Pankow gezogen sind, bin ich auch irgendwann nach der 10.
00:04:49: Klasse dann von der Schule abgegangen, weil ich dann irgendwann doch nicht so richtig
00:04:54: mehr Lust hatte, mich hinzusetzen.
00:04:56: Ich habe dann eine Ausbildung begonnen zum Konstruktionsmechaniker, bei einem Lieferanten
00:05:04: von meinem Vater.
00:05:05: Also die kannten sich auch sehr persönlich.
00:05:08: Von daher war es für mich nochmal eine große Herausforderung, dort die Lehre zu machen,
00:05:11: weil die beiden sich persönlich kannten und sich natürlich auch ausgetauscht haben.
00:05:13: Ich hoffe, du hast nur Gutes über dich erzählt.
00:05:16: Ich glaube nicht, dass sie nur Gutes über mich erzählt haben.
00:05:19: Ich glaube, ich durfte sogar einmal zum Report bei beiden antreten.
00:05:22: Am Ende des Tages war es für mich die richtige Entscheidung.
00:05:26: Mir hat es gut getan, raus aus der Schule, Klarberufsschule war weiterhin auch Thema.
00:05:31: Da habe ich dann auch irgendwann wieder angefangen, Spaß dran zu haben.
00:05:35: Aber im Großen und Ganzen war es die richtige Entscheidung, mich dann auch wirklich dem
00:05:38: Handwerklichen hinzugeben, weil ich da wirklich viel, viel Spaß dran hatte.
00:05:41: Nachdem die Ausbildung dann auch wirklich erfolgreich abgeschlossen war, hatte ich leider, leider
00:05:46: das Pech, dass mich meine ausbildende Firma nicht halten konnte.
00:05:50: Und so bin ich dann über, nein, immer die Klassenkameraden hier bei Rexrück gelandet,
00:05:56: bis heute noch hier ist.
00:05:57: Der feiert heute übrigens den 25.
00:05:58: Siehube-Lehung.
00:05:59: Hey, genau, der ist also auch noch seit Ewigkeiten hier und durch den wusste ich, dass ich hier
00:06:04: suchen und habe mich dann ein halbes Jahr nach meiner Lehre hier beworben und wurde glücklicherweise
00:06:09: auch direkt hier angenommen.
00:06:11: Ja, hier bei Rexrück durfte ich dann in der Werkstatt meinen Talent in der Berei im Bereich
00:06:16: der Figerei ausleben erkennen, wie man es auch immer nennen möchte.
00:06:21: Ich habe dann auch wirklich 5,5 Jahre hier in der Werkstatt gearbeitet, habe mich hochgearbeitet
00:06:26: bis zum Stellvertretenden, Abteilungsleiter, ich glaube Stellvertretender, Abteilungsleiter,
00:06:30: ja.
00:06:31: Und habe dann irgendwann für mich aber persönlich noch mal festgestellt, dass ich ein bisschen
00:06:35: mehr Erfahrung sammeln möchte und bin nochmal in eine andere Firma gewechselt.
00:06:39: In der Firma, in die ich dann gewechselt bin, hat man mir angeboten, den Maschinenbau
00:06:43: zu studen, den Techniker zu machen.
00:06:44: Habe ich dann auch dann angenommen, leider kam eine Sportverletzung dazwischen, sodass
00:06:49: ich die nicht mehr Teilzeit gemacht habe, sondern wirklich Vollzeit dann durchgezogen
00:06:52: habe.
00:06:53: Ich habe mich 2 Jahre auf die Schulbank gedrückt nochmal, in der Zeit ist auch gerade meine
00:06:56: erste Tochter oder meine große Tochter geboren.
00:06:58: Also war doppelt herausfordernd, die Tochter war zu Hause, schlaflose Nächte, Studium fängt
00:07:03: an, wieder lernen lernen.
00:07:04: Du bist quasi wie so ein Zombie durch die Gegend gelaufen.
00:07:07: Ja, irgendwie durch die Gegend gelaufen, versucht meine Frau noch irgendwie zu unterstützen,
00:07:10: war auch nicht so einfach.
00:07:11: Also ich glaube, wir hatten zu dem Zeitpunkt einige Herausforderungen.
00:07:15: Ich will nicht allzu viel heulen, es war eine schöne Zeit, hat Spaß gemacht, habe
00:07:19: viele nette Leute kennengelernt.
00:07:20: Und nach meinem Studium hatte ich das Glück, dass die Firma Rexwood gesagt hat, "Ah, Matthias,
00:07:26: du bist fertig, du hast was Cooles gemacht, wir würden dich gerne zurücknehmen."
00:07:29: Und da bin ich dann hier wieder zurück nach meinem Studium hergewechselt, in die Arbeitsvorbereitung,
00:07:34: erst als Sacharbeiter, dann als Projektingenieur, habe viele Neuteile eingeführt, viele neue
00:07:38: Kunden mit eingeführt, habe dann irgendwann meine Affinität nochmal zum Schweißen entdeckt,
00:07:43: habe mein Schweißfachingenieur gemacht, Klerod 2.17.
00:07:45: Und bin seitdem auch die verantwortliche Schweißhofsrichtiere in diesem Unternehmen.
00:07:49: Und das war auch eine Zeit, die auch sehr, sehr schön war.
00:07:51: Und nachdem ich mein Schweißfachingenieur fertig hatte, kam dann schon die Anfrage
00:07:57: von unseren damalsigen Geschäftsführer, ob ich nicht Bock habe, mit dem kaufenmännischen
00:08:00: Leitern, oder den ERP-System hier einzuführen.
00:08:02: ERP-System heißt Enterprise Risk Planning System, ist quasi ein System wie ein Warnwirtschaftssystem.
00:08:09: Man plant dort, man legt da drin seine Artikelstandart, also wie heißt der Artikel, wie teuer ist
00:08:14: die Statik, welche Abmaße, mit welchen Fertigungstechnologien müssen die hergestellt werden.
00:08:17: Das wird alles in dem System abgebildet, auch die Preise und so weiter.
00:08:23: Nur, dass man mal gehört hat, was ein ERP-System ist.
00:08:27: Ich glaube, da könntest du noch viel mehr dazu überwarten.
00:08:29: Das ist vielleicht sogar mal eine eigene Podcastfolge wert.
00:08:32: Vor allem die Herausforderung bei einem Systemwechseljahr, oder über das heißt, wenn man eine eigene
00:08:37: Podcastfolge machen kann, kannst du dir mal aufschreiben, wenn es vielleicht interessant ist.
00:08:40: Genau, nachdem wir das System abgelöst haben und das neue dann eingeführt haben, war
00:08:45: es wirklich eine sehr herausfordernde Situation für uns wahr.
00:08:49: Aber wie gesagt, an anderer Stelle noch mal mehr.
00:08:51: Hat das Glück, auch dank NEDA dann ins Management-Team berufen zu werden.
00:08:57: Ich habe dann also wirklich mit NEDA und noch ein paar anderen Leuten hier im Management-Team
00:09:02: unseren damals den Geschäftsführer unterstützt.
00:09:04: Ich wurde dann auch relativ zügig Produktionsleiter, habe dann also auch die Produktion geleitet,
00:09:11: bevor wir dann, NEDA hat es gerade gesagt, 2021 wurden wir dann gemeinsam gefragt, ob wir
00:09:16: die Geschäftsführung immer nehmen wollen.
00:09:17: NEDA hat es ja schon gerade angeteasert.
00:09:18: Wir hatten dort eine schwierige Zeit darüber, werden wir gleich noch mehr erzählen.
00:09:22: Ich würde jetzt noch gar nicht zu weit darauf eingehen, weil wir eigentlich jetzt noch vorhatten,
00:09:27: unser Unternehmen noch ganz kurz vorzustellen.
00:09:29: Ich würde hier eigentlich gerne mal an NEDA abgeben, dass die ganz kurz erzählt, was
00:09:33: machen wir eigentlich?
00:09:34: Genau, Matthias.
00:09:35: Aber bevor ich das tue, finde ich ein Learning, weil unsere Folge heißt hier heute plötzlich
00:09:43: Chef, finde ich ein Learning aus unserer Biografie ganz spannend, was vielleicht unsere Hörerinnen
00:09:49: mitnehmen können.
00:09:50: Und zwar ist es der Werdegang oder die Biografie, die jemand mitbriegt, die kann so unterschiedlich
00:09:57: sein.
00:09:58: Und man ist ja schnell auch im Schubladen packen und nur wenn du irgendwie studierst,
00:10:03: bist du irgendwie etwas.
00:10:05: Und das ist einfach so viele unterschiedliche Wege geben kann, um letztlich auch in eine
00:10:10: Geschäftsführerfunktion zu kommen.
00:10:12: Und das ist so ein Learning für mich auch oder was ich auch gerne mitgeben möchte, dass
00:10:17: man sich von seinen Träumen und von seinen Wünschen nicht abbringen lassen soll, wenn
00:10:22: man gerade in diese, wenn man wirklich das Ziel hat, irgendwann mal dahin zu kommen.
00:10:26: Ja, also Nettersatz gerade, der Lebenslauf muss nicht gradlinig sein, der kann auch ein
00:10:30: bisschen eckig sein.
00:10:31: Man kann auch Ziele auf dem zweiten Bildungsweg verwirklichen.
00:10:35: Man kann auch Ziele einfach mit Engagement und mit Herzblut verwirklichen.
00:10:39: Die Glorodette ist, was du gerade transportieren wolltest.
00:10:41: Und man sieht es an den unterschiedlichen Werdegängen, die Netter und ich haben.
00:10:44: Alles ist möglich.
00:10:45: Klar spielt an der einen und anderen Stelle auch der Zufall und auch der glückende Rolle.
00:10:48: Aber wenn man wirklich kontinuierlich an sich und an der Thematik arbeitet, sind wir Netter
00:10:53: und der Überzeugung, dass jeder alle erreichen kann, was er sich wünscht.
00:10:57: Ach, das wäre eigentlich schon so ein schöner Abschluss, weil da so viel Ware drin steckt.
00:11:03: Und ja, das ist vielleicht das erste Learning, was wir euch in diesem Podcast heute gerne
00:11:07: mitgeben möchten.
00:11:08: Aber ja, Matthias, ich stelle gerne unser Unternehmen vor.
00:11:10: Wir sind die Firma Alfred Rexroth in Berlin.
00:11:14: Wir sind ein Blechverarbeiten des Unternehmens und es gibt es schon seit 1938.
00:11:20: Also wirklich eine sehr, sehr lange Zeit.
00:11:23: Wir machen klassische Blechbearbeitung im Bereich Biegenstanzen, Lasern, Schweißen, also alles,
00:11:29: was das Herz beirrt im schönen Berlin.
00:11:32: Das war jetzt Kölsch, aber ich weiß nicht, warum ich da jetzt so reingerutscht bin.
00:11:36: Auf jeden Fall sind wir in unterschiedlichsten Branchen unterwegs.
00:11:40: Medizinbranche, Energiebranche, Mobilität ist auch mit ein Teil davon.
00:11:46: Und ja, und beliefern seit so vielen Jahren unsere Liebengroßkunden.
00:11:51: Was uns sehr viel Freude bereitet.
00:11:55: Wir sind 110 Mitarbeiter.
00:11:57: Ne, Entschuldigung, seit letzter Woche sind wir 114 Mitarbeiter.
00:12:00: Weil wir nämlich vier neue Auszubildende gewinnen konnten.
00:12:05: Zwei Konstruktionsmechaniker, ein Industriemechaniker und ein Industriekaufmann.
00:12:09: Sorry, ich muss das einmal kurz sagen.
00:12:11: Also insgesamt sind wir aktuell 10 Auszubildende von 114 Mitarbeitern.
00:12:16: Und das ist ein ganz großer Gewinn und ganz großes Glück.
00:12:19: Ja, ich glaube, dass wir eine der wenigen Firmen sind, die sich wirklich über die letzten Jahre,
00:12:26: Jahrzehnte wirklich keine Gedanken machen mussten, über Auszubildende.
00:12:29: Wir haben jedes Jahr wirklich eine größere Auswahl gehabt.
00:12:32: Ich glaube, wir hatten ein, zwei dünnere Jahre, wo wir nur zwei oder drei Bewerbungen hatten.
00:12:36: Da haben wir die Lehrlinge aber auch dann wirklich alle genommen.
00:12:38: Die waren dann auch gut.
00:12:39: Die haben wir dann auch wirklich hier gut ausgebildet und gut durchgebracht.
00:12:41: Aber gerade sie letzten drei Jahre, auch so nach Corona, nachdem er es wieder angefangen hat,
00:12:46: müssen wir uns eigentlich nicht beschweren oder dürfen uns nicht beschweren,
00:12:50: weil wir immer ausreichende Bewerbungen haben und auch wirklich auswählen können,
00:12:53: wenn wir bei uns aufnehmen.
00:12:54: Und wir sind ganz glücklich, unser Auszubildenden haben letzte Woche,
00:12:58: haben wir seine Ausbildungsfahrt gehabt, um sich alle kennenzulernen.
00:13:02: Die sind für A2024.
00:13:04: Also die bestehenden Auszubildenden mit abgeschlossenen Ausbildungen und die neuen Auszubildenden
00:13:10: sind gemeinsam zwei Tage oder drei Tage in den Harz gefahren,
00:13:14: um mit zwei Ausbildern eine schöne Zeit zu verbringen, um sich näher kennenzulernen
00:13:20: und einen schönen Einstieg zu finden.
00:13:23: Das hat nicht immer gleich am ersten Tag so brutal ran an die Werkbank und Pfeilen,
00:13:28: sondern einfach mal ein softer Einstieg.
00:13:30: Und da waren sie letzte Woche.
00:13:31: Genau.
00:13:32: Wie gesagt, Matthias, ich schreibe alles auf meiner Liste auf,
00:13:35: wie wir auch Auszubildende gewinnen, was wir im Bereich Recruiting machen.
00:13:39: Also es ist ganz schön, so ein bisschen zu erzählen,
00:13:41: weil deutlich werden unsere Themen für die nächsten Podcast-Folgen immer mehr.
00:13:45: Aber genau, zurück zum Thema heute.
00:13:48: Plötzlich Chef.
00:13:50: Ich hatte es vorhin schon angeteasert gehabt.
00:13:54: Sanierung.
00:13:55: Wir hatten eine Sanierung bei uns im Hause.
00:13:58: Die hat angefangen 2019, oder?
00:14:01: Ja, zweit das war gerade zu Corona-Zeiten.
00:14:03: Noch vor Corona-Zeiten.
00:14:05: Nee, Ende 2019.
00:14:07: Ich bin gerade aus Kenia zurückgekommen und dann ging es gerade los.
00:14:09: Also kurz bevor Corona losging, fingen bei uns die Sanierung an.
00:14:11: Genau.
00:14:12: 2019 war ein extrem schwieriges Jahr für Rex Rot.
00:14:19: Es hat sich eigentlich die Jahre davor schon so ein bisschen gezeichnet,
00:14:23: dass es in die Richtung läuft.
00:14:25: Und dementsprechend wurde dann der Entschluss gefasst,
00:14:29: dass 2019 Ende 2019 eine Sanierung hier stattfinden muss.
00:14:34: Damals sollte oder hat diese Sanierung,
00:14:36: wurde ein Interim-Geschäftsführer hier bei uns eingesetzt.
00:14:41: 2020. Ich krieg gerade ein Zeichen.
00:14:44: 2019 hat die Sanierung begonnen und 2020 fing an
00:14:47: der Interim-Geschäftsführer an im März.
00:14:49: Bist du sicher?
00:14:50: Ja, bin ich schon.
00:14:51: Wir wollen das jetzt hier nicht ausdiskutieren, aber okay.
00:14:53: 2020 hat der Interim-Geschäftsführer bei uns angefangen.
00:14:57: Der konnte die Sanierung hier nicht alleine durchführen
00:15:00: und hat sich dementsprechend, hat hier viele Gespräche im Betrieb geführt.
00:15:05: Und Matthias und ich haben unter anderem die Sanierung, wie lange ging die denn?
00:15:10: Das war schon ein paar Monate mitbegleitet.
00:15:12: Ja, fast ein Jahr.
00:15:13: Also fast ein Jahr hier mitbegleitet.
00:15:16: Und ich kann euch sagen, die hatte es in sich.
00:15:19: Wir haben uns in der Zeit von 32 Mitarbeitern trennen müssen.
00:15:24: Das ist alles über ein freiwilligen Programm gelaufen.
00:15:27: Gleichzeitig ist der Betrieb in eine Schieflage geraten,
00:15:31: wo wir gucken mussten, unsere Kunden wieder zurückzugewinnen.
00:15:36: Und das war eine wirkliche Mammutaufgabe.
00:15:39: Da haben wir viel Geld investiert in die Sanierung,
00:15:42: weil wir natürlich auch ein Programm schnüren wollten,
00:15:46: welches auch unseren Mitarbeitern gerecht wird.
00:15:48: Dementsprechend war es uns auch ein Anliegen, da ein gutes Programm zu schnüren.
00:15:53: Und man muss da zusammen mit den Mitarbeitern
00:15:56: sagen, wir haben keinen einzigen Mitarbeiter entlassen müssen, sondern wir haben über
00:16:01: ein freiwilligen Programm in Form mit einer Transfergesellschaft. Es ist uns gelungen,
00:16:07: dass wir wirklich mit einem gut geschnürten Paket in die Mitarbeiter an der Stelle freisetzen konnten.
00:16:13: Und es waren auch 20 von den 32 Mitarbeitern, waren auch über 60 gewesen, weil wir natürlich auch
00:16:20: geguckt haben. Da sind viele Mitarbeiter dabei gewesen, die kurz vor der Rente waren und dementsprechend
00:16:25: das Paket so gut zugestalten, dass sie wirklich keinerlei Abzüge haben. Das war trotzdem ein sehr,
00:16:32: sehr großer Aufwand, eine wirklich wahnsinnige Transformationszeit, die wir begleiten durften
00:16:38: und von der wir auch viel lernen durften. Ganz besonders durften wir in der Zeit viel von unserem
00:16:43: Interim-Geschäftsführer lernen, der dann auch die Nachfolge bestimmt hat. Aber Matthias magst du
00:16:50: vielleicht mal kurz erzählen, wie du die Zusammenarbeit mit unserem Interim-Geschäftsführer
00:16:55: in der Zeit erlebt hast? Ja, unser Interim-Geschäftsführer war ein Mensch, der anders geführt hat. Und zwar
00:17:04: hat er uns Freiröme gelassen, er hat uns machen lassen. Er hat sich die Sachen angeguckt, die wir
00:17:09: gemacht haben, ist wirklich nur ganz, ganz selten eingeschritten, sondern hat er die Devise gefahren,
00:17:15: hinterher mit uns Feedbackgespräche zu führen. Wir haben es wirklich darauf aufmerksam gemacht,
00:17:19: welche Sachen haben wir richtig gut gemacht, wo waren Sachen, die waren doch nicht ganz so
00:17:23: optimal, wo waren es auch Sachen, wo er sagte, eigentlich sind die so, naa, no go, darüber
00:17:28: müssen wir noch mal reden. Und hat dann auch erklärt, wie er es anders machen möchte, würde.
00:17:31: Er ist aber wirklich nur in äußerst brenzlichen Lagen immer reingegangen und ist reingegreht,
00:17:37: hat erzählt oder ist eingegriffen, ansonsten hat er uns einfach machen lassen. Und wir konnten
00:17:43: dadurch einfach wahnsinnig viel Erfahrung sammeln und sind dadurch auch gereift, weil man
00:17:47: gemerkt hat, da ist jemand, der vertraut einem, der lässt dich machen und der sagt hinterher,
00:17:52: ey, richtig gut gemacht, vielleicht an der einen oder anderen Stelle da noch ein bisschen was machen.
00:17:56: Und das macht was mit dir. Das macht ganz doll was mit dir, wenn da jemand ist, der dir so sehr
00:18:02: vertraut und dir so einen großen Spielraum lässt. Ich weiß nicht, wie es dir ging,
00:18:05: aber das hat mich oder mein Selbstbewusstsein enorm gesteigert.
00:18:10: Ja, das ist auf jeden Fall, ich habe unheimlich viel von ihm im Bereich Führung gelernt,
00:18:16: vor allem was Transparenz betrifft. Also ich hatte davor eher, sage ich mal, Führungskräfte,
00:18:24: die sehr so im Geheimen gefühlt gearbeitet haben, wo du immer gedacht hast, hey, da ist viel
00:18:29: irgendwie eine große Sache. Und bei ihm habe ich einfach ganz klar gelernt, lasst die Hose
00:18:34: runter, sei du selbst, sprich es ganz offen an. Und das hat mir eine ein oder andere Situation extrem
00:18:41: imponiert. Ich erinnere mich an eine Situation, da saßen wir mit dem Betriebsrat zusammen und da hat
00:18:46: er ganz offen erzählt, was er verdient. Und das fand ich so beeindruckend, weil ich noch nie eine
00:18:51: Führungskraft erlebt habe, die sowas ganz offen mit einer Art und Weise übermittelt und auch mit
00:18:59: den Menschen spricht. Also ich habe extrem viel von ihm gelernt, extrem viel in der Zeit von ihm
00:19:05: gelernt und das was du auch gesagt hast, er hat uns Räume gelassen, wo wir gestalten durften,
00:19:11: und hat uns extrem wertgeschätzt in dem, was wir getan haben. Und ja, da kommen wir auch zum
00:19:19: zweiten Learning Vorbilder in der Führungsrolle. Also gerade wenn man selber in eine Führungsposition
00:19:24: reingeht, sind unheimlich wichtig. Und auch das Thema Vorbilder und Thema Führung wird in
00:19:30: unseren nächsten Podcast auf jeden Fall auch nochmal ein Thema sein. Kommen wir nun zu dem Punkt
00:19:36: "Plötzlich Chef". Also es kam genau der Punkt der Interim Geschäftsführer. Wir haben die Sanierung
00:19:42: durchgeführt mit dem Interim Geschäftsführer und dann ging es ganz klar darum, wer wird die
00:19:47: Nachfolge? Und er hat sich damals mit unserem damaligen Geschäftsführer, Gesellschafta,
00:19:52: Entschuldigung, zusammengetan und die haben überlegt, wer könnte die Nachfolge des Unternehmens
00:19:57: übernehmen? Wird es eine interne Nachfolge oder wird es eine externe Nachfolge? Und du kennst
00:20:03: die Meinung unseres Interim Geschäftsführers dazu, Matthias? Magst du die mal kurz? Die Nachfolge
00:20:09: sollte immer aus dem Inneren kommen, denn wenn man jemand von außen sucht, braucht man in der
00:20:14: Regel zweieinhalb Schüsse, kostet Zeit, kostet Nerven, kostet Geld. Und deswegen ist es aus seiner
00:20:18: Sicht der einzig richtige Weg oder einzig vernünftige Wege richtig, ist richtig falsch, ist immer falsch,
00:20:24: der einzig vernünftige Weg, die Nachfolge aus dem Inneren heraus zu gestalten, weil ja auch ganz
00:20:28: klar sagt, die Leute, die aus dem Inneren kommen, die kennen das Unternehmen, die wissen um die
00:20:33: Stärken, um die Schwächen, die Kenden, die Produktionen, die Teile, die Kunden, die Lieferanten,
00:20:37: die wissen es halt einfach rund. Es gibt immer, in jedem Unternehmen gibt es Menschen, die hoch
00:20:42: motiviert sind und die sich auch zutrauen, das Unternehmen zu führen und die auch in der Lage
00:20:47: sind zu wachsen, um dieses Unternehmen zu führen. Ja und ich weiß noch Matthias, wie wir als es dann so
00:20:53: zum Ende hing, und wir wussten die Nachfolge steht an, und haben wir beide so telefoniert miteinander,
00:20:57: sagt so, na was glaubst du, wird es intern sein, werden die jemanden von extern holen? Nee, ich
00:21:03: glaube intern. Ja und wer wird es dann dann, kannst du dir vorstellen? Wir beide, nur hat es
00:21:07: gesagt, ich glaube wir beide werden sich so quatsch, die werden doch nicht zwei hier zum
00:21:11: Geschäftsführer machen, das gab es ja hier noch nie bei Rex Rot und so weiter und so fort,
00:21:15: also ich weiß noch, wie wir uns extrem viel darüber ausgetauscht hatten und dann kam quasi
00:21:20: der Tag X und, was hast du gerade noch was dazu zu sagen? Ja, also das Gefühl von dieser Doppelspitze
00:21:26: war schon immer da, weil wir auch das beide selber gesagt haben, wir sind verdammt jung,
00:21:30: wir haben wenig Management-Erfahrung und für uns wäre natürlich auch unterstützend,
00:21:35: die man an unserer Seite zu haben, mit dem man es gemeinsam machen kann. Ich glaube,
00:21:38: wir waren beide auch der Meinung, wir würden es auch alleine schaffen, aber am Ende des Tages war
00:21:41: so ein Gefühl da, auch von den Gesprächen, die geführt worden sind, dass es zwei wird und da war
00:21:46: eigentlich davon auszugehen, dass wir beide es werden, dass wir beide in die nähere Auswahl gekommen
00:21:50: sind und es hat sich ja dann auch bewahrheitet. Du gehst ja immer sehr sachlich und sehr nicht
00:21:59: dann ran und für dich war das einfach die logische Schlussfolgerung, dass es genau so kommt, also
00:22:03: das ist auch etwas, was ihr in unserer Zusammenarbeit merken werdet. Matthias kommt am meisten in den
00:22:09: logischen Schlussfolgerungen, was in unserer Zusammenarbeit auch sehr gut tut und ja,
00:22:13: dann kam tatsächlich die Frage. Ich weiß, dass ich die erste war, die ins Büro musste und unser
00:22:20: Interim Geschäftsführer mir die Frage gestellt hat, ob ich mir vorstellen könnte, die Geschäftsführung
00:22:25: zu übernehmen. Danach bist du rein und man hat uns eben beide die Frage gestellt, ob wir uns das
00:22:33: zusammen zutrauen würden. Genau, ob wir es uns grundsätzlich zutrauen und ob wir es uns auch
00:22:36: gemeinsam zutrauen, ob wir eine Lage sind uns nicht die Köpfe einzuschlagen, sondern gemeinsam den Weg
00:22:42: zu beschreiten, weil man muss dazusagen, ich greife jetzt mal ganz kurz voraus, wir sind
00:22:48: beide Geschäftsführer, wir sind nicht einzelfertretungsberechtigt, wir haben kein Geschäfts-
00:22:53: zeilungsplan, das heißt wir sind für alles gemeinschaftlich verantwortlich, wir müssen
00:22:59: solange miteinander ringen, diskutieren bis wir eine gemeinsame Lösung gefunden haben, weil erst
00:23:06: wenn wir beide unsere Unterschrift unter Papiere darunter setzen, ist die rechtskräftig. Wenn es
00:23:10: nur einer macht, ist die nicht rechtskräftig und das Unternehmen kann nicht weiter existieren.
00:23:14: Genau, das ist eine der größten Herausforderungen, darüber werden wir dann auch noch mal in einem
00:23:20: gesonderten Podcast drüber reden, was es heißt Tandem zu führen. Genau, es wird noch mal eine
00:23:23: extra Podcastfolge zum Thema Tandemführung gehen, aber ja, jetzt noch mal zum Gefühl,
00:23:28: noch mal zurück, wie war es für dich, als du die Frage gestellt bekommen hast? Im ersten
00:23:34: Augenblick unwirklich. Also man kann das Gefühl gar nicht beschreiben, eigentlich fühlt man gar
00:23:39: nichts, man hat zwar damit gerechnet und man hat auch gehofft und gebangt, aber wenn der
00:23:44: interims Geschäftsführer und der Gesellschaft davor, die sitzt und sagt, hey, Matthias, hast
00:23:49: du Bock, hast du Lust, mit mir da zu sein? Dann fühlt sich das irrationale an. Du fragst dich,
00:23:55: bist du richtig, bist du nicht richtig? Und nachdem du das realisiert hast, ein paar Sekunden später,
00:23:59: dann sitzt euphorisiert hin. Da kommt so diese rosa rote Welle, so, yes, geil, ja, wir wurden gefragt
00:24:06: und sie trauen uns zu und dann ist man erst mal völlig euphorisiert. Ja, ich glaube, wir sind
00:24:12: zwei Tage wie Honigkuchenpferde, strahlend wie Honigkuchenpferde hier durch die Fertigung gelaufen.
00:24:17: Also im ersten Augenblick hat sich wirklich angefühlt wie rosa rote Wolke. Und dann kam natürlich
00:24:21: auch, kam schlaflose Nächte, kam viele Fragen kommen auf, mit denen die geht es ähnlich, sich zu
00:24:27: überlegen, will man es wirklich, schafft man es, welche Rechten, welche Pflichten bringt das
00:24:31: Ganze mit sich, welche Konsequenzen hat das für einen persönlich, welche Konsequenzen hat das
00:24:35: auf eine Familie, auf meine Familie? Ich glaube, hab von gar nicht erwähnt, hab zwei Kinder und
00:24:40: eine Frau zu Hause, mit denen musste ich natürlich auch Rücksprache halten, den erklären, was der
00:24:44: Posten mit sich bringen würde, weniger Zeit zu Hause, mehr Reisen, mehr Verantwortung, ja, genau,
00:24:53: also durchaus weniger Zeit mit der Familie verbringen zu können, gerade in der Anfangszeit,
00:24:57: in der Zeit, wo wir nach der Sanierung wieder anfangen mussten, das Unternehmen in eine Richtung
00:25:00: zu transformieren, zu entwickeln, damit wir wieder in eine richtige Fahrtwasser kommen. Und da waren
00:25:06: schon teilweise wirklich Ängste, was tust du deinen Kindern an oder auch bei mir persönlich, bist
00:25:13: du reif genug dafür, bist du mans genug dafür, willst du dich wirklich dem stellen, kannst du
00:25:17: dich dem stellen und doch einigen schlaflosen Nächten nach vielen Gesprächen mit meiner Familie,
00:25:22: aber auch mit Neda, auch wir haben uns in der Zeit sehr, sehr viel ausgetauscht, was denkt man darüber,
00:25:25: Traum und Zuzu, wollen wir das wirklich machen? Irgendwann hatte sich dann manifestiert, irgendwann
00:25:30: müssen wir uns wirklich in eine Ruhe bekommen, in eine Beständigkeit zu kommen, zu sagen, ja,
00:25:35: wir machen Sätze, wir trauen uns uns zu, wir kennen die Stärken, wir kennen die Schwächen des
00:25:39: Unternehmens, wir kennen unsere Stärken, wir kennen unsere Schwächen, wir wissen, wo wir arbeiten
00:25:42: und Blau, irgendein Niveau, wie wir gesagt haben, wir beide, wir harmonieren, wir kriegen das auf jeden
00:25:48: Fall hin. Spoiler Alarm war nicht ganz so, dazu werden wir vielleicht auch an einer another
00:25:54: Schnitt noch, dazu werden wir in einer anderen Podcast-Krise noch was erzählen in der Tandemführung,
00:25:58: also ganz so einfach, wie man es sich vorgestellt hat, die Tandemführung zu ernehm, war es nicht.
00:26:03: Ja, also wir sind sehr unterschiedlich auch teilweise in dem natürlich, was wir fühlen und was
00:26:10: wir denken, vielleicht erzähle ich einfach mal kurz, wie es für mich angefühlt hat. Also da
00:26:16: sind wir uns, da stimmen wir überein, für mich hat es sich genauso angefühlt, wie es ist total
00:26:19: unwirklich, ich war zu dem Zeitpunkt 32 Jahre alt und hab, hab, war total geflasht und baff
00:26:26: davon, diese Frage gestellt zu bekommen und Fragen, die bei mir in dem Kopf waren, jetzt kann man sagen,
00:26:34: das ist wahrscheinlich typisch Frau, die sich diese Fragen stellt, werden die, wenn die Mitarbeiter
00:26:39: mich akzeptieren, bringe ich die richtigen Voraussetzungen mit, ich habe keine technische,
00:26:45: technische Expertise, ist das nicht gerade in einem Metallverarbeiten im Unternehmen so unheimlich
00:26:50: wichtig, das alles mitzubringen und ja, und die wichtige Frage ist auch, will ich ein Unternehmen in
00:26:57: der Geschäftsführung übernehmen, was aus einer Sanierung kommt? Also diese Verantwortung, die
00:27:03: man dafür trägt, die Verantwortung für die über, na, damals waren wir dann noch knapp 100
00:27:08: Mitarbeitern, will ich diese Verantwortung übernehmen? Weil da geht es dann nicht nur darum,
00:27:13: dass du nur für einen kleinen Bereich zuständig bist, dann bist du auf einmal für ein ganzes
00:27:16: Unternehmen zuständig. Und ich habe auch meinen Interneumgeschäftsführer damals gefragt, warum
00:27:23: ich? Und ich weiß gar nicht, ob ich dir das erzählt habe. Die Geschichte kommt mir noch nicht
00:27:29: bei keinem von. Ich habe ihn tatsächlich gefragt, warum ich? Und da möchte ich mit einem Klischee
00:27:35: ganz kurz, ja, da werde ich mir wahrscheinlich nicht beliebt machen, aber es wird ja gerne mal über
00:27:40: alte weiße Männer geschimpft. Und er guckte mich an und ihm war total egal, ob ich eine Frau bin,
00:27:47: wie alt ich bin oder was mein Hintergrund ist, sondern er hat einfach ganz klar zu mir gesagt,
00:27:55: "Neda, ich sehe, wie du hier für die Sache brennst, ich sehe, wie du hier arbeitest, ich sehe mit was
00:28:02: für einer Leidenschaft du hier dabei bist und mit wieviel Köpfchen hier du agierst. Und daher
00:28:08: weiß ich, du bist die Richtige." Und das fand ich total schön, weil er wirklich nur darauf geguckt
00:28:19: hat, wie ich in Form als Führungsperson ihm rüber komme und das ist ein Mann, der sehr viele
00:28:25: Jahre Berufserfahrung mitbringt. Und dementsprechend, ja, van hat mich das sehr gerührt und mir war
00:28:32: auch ganz klar bewusst und das gilt für uns beide, das weiß ich, wir leben und wir lieben dieses
00:28:37: Unternehmen und wir wollten eine Stütze für diesen Betrieb für die Mitarbeiter da sein,
00:28:43: um es wieder zu unterstützen erfolgreich zu werden und wir wollten das Unternehmen mit unseren
00:28:48: Mitarbeitern gemeinsam erfolgreich machen und es ist uns tatsächlich gelungen, es ist uns
00:28:53: tatsächlich gelungen mit der Mannschaft hier von einem Sanierungsunternehmen einem Jahr.
00:29:00: Mit dem Behörden, ne, siebenstelligen Verlustergebnis.
00:29:04: Herr Zema, wie haben wir uns denn entwickelt in den letzten drei Jahren?
00:29:06: Naja, also wir sind wirklich aus dem Sanierungsjahr mit einem hohen siebenstelligen Verlust
00:29:11: rausgekommen, haben am nächsten Jahr gleich die schwarze Null gerissen, danach das Jahr doch im
00:29:19: mittleren sechsstelligen Bereich und das letzte Jahr auch im mittleren sechsstelligen Bereich
00:29:22: wieder Plus-Angebnister gefahren, inklusive Gehaltserhöhung, inklusive Bonuszahlung,
00:29:27: inklusive mehrere Investitionen in größere Maschinen. Also wir haben es wirklich geschafft,
00:29:31: einen Turn-Around zu schaffen innerhalb von kürzester Zeit, von ganz, ganz viel Minus auf
00:29:36: einem vernünftige Plus zu kommen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, dass auch unser Ergebnis
00:29:40: wieder weit in den siebstelligen Bereich wandern wird, dass wir halt einfach weiter investieren
00:29:44: können. Investitionen heißt bei uns ganz klar, in kredischen wir ja zu viel, viel zu viel.
00:29:49: Aber was ist der Zählname?
00:29:51: Nicht nur um Maschinen, sondern auch um die Mitarbeiter. Wir investieren viel Geld in
00:29:55: den Mitarbeiter. Aber ich glaube, das sollte wir später in der Zeit noch mal machen. Wir
00:29:58: schweifen schon wieder ab. Wir waren ja beim Thema plötzlich Geschäftsführer.
00:30:01: Genau. Auf jeden Fall. Wir beide, wir haben dieses Unternehmen geliebt und lieben es immer
00:30:06: noch. Das ist nicht hier.
00:30:08: Genau. Und was ganz wichtig ist und das ist ein Learning, glaube ich, was wir für alle
00:30:12: mitgeben möchten, werdet nicht eine Führungsrolle oder geht nicht in eine Geschäftsführung
00:30:18: rein, nur weil es sich irgendwie geil anhört. Weil, weißt du, was ich meine?
00:30:23: Ja, also wenn du den Titel haben willst, ja Kofde in. Du kannst von London oder von
00:30:27: irgendwas kaufen. Aber wenn du wirklich Geschäftsführer werden willst, dann weil du Geschäftsführer
00:30:32: werden willst. Oder auch eine Führungskraft generell.
00:30:34: Oder auch eine Führungskraft, weil du halt was bewegen möchtest, mit dem Team arbeiten
00:30:37: möchtest und zwar nicht nur für dich persönlich, sondern halt wirklich zum Wohle deines Teams
00:30:41: und des Unternehmens.
00:30:42: Ja, ganz genau. Also es geht, also der Status sollte da für dich wirklich, also das sollte
00:30:47: überhaupt nicht wichtig sein, sondern es geht um die Sache. Auch das, was unser Interim
00:30:51: des Geschäftsführer immer gesagt hat, es geht um die Sache und für uns war ganz klar
00:30:55: wichtig, wir möchten das Unternehmen wieder erfolgreich machen. Und welchen Herausforderungen
00:31:00: wir dort begegnet sind. Wie gesagt, das ist unsere allererste Folge. Es wird weitere Podcast-Folgen
00:31:06: geben. Ich hoffe, wir konnten euch ein bisschen begeistern. Ihr habt schon gehört, wir haben
00:31:10: einfach super viel zu erzählen. Und genau, seid gespannt, freut euch auf die nächsten
00:31:15: Folgen. Und ich würde sagen, vielen Dank fürs Zuhören, oder?
00:31:18: Ja, dem kann ich mich nur anschließen. Also vielen, vielen Dank.
00:31:21: Ich würde die nächsten Podcast-Folgen werden folgen.
00:31:25: Zungenbrecher.
00:31:26: Das nächste Thema steht schon fest. Wir werden das nächste Mal über das Thema Tandemführung
00:31:31: sprechen. Weil das für uns ein sehr, sehr wichtiges Thema ist Tandemführung. Und ja,
00:31:36: weil ich schon mir zu viel rede, gucke mich meine Kollegin schon wieder etwas böse an.
00:31:40: Ich sage jetzt einfach auf Wiedersehen und freue mich aufs nächste Mal.
00:31:43: Bye-bye.
00:31:44: Ciao.
00:31:44: [Musik]
00:31:45: [Musik]
Toni Sailer
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