Folge 11: Change it! - Warum Veränderungen wichtig sind!
Shownotes
„Veränderung – Fluch oder Segen?“ Genau darüber diskutieren Neda und Matthias in der aktuellen Podcast-Folge. Es geht um Veränderung im Unternehmen, persönliche Weiterentwicklung und die Frage, warum Veränderung oft mit Angst oder Verlust verbunden ist – und wie man diese Sichtweise ändern kann.
👥 Themen dieser Episode:
➡️ Veränderung in Unternehmen: Wie man Herausforderungen meistert und Chancen nutzt.
➡️ Der Balanceakt zwischen Bewahren und Neudenken.
➡️ Persönliche Veränderungen und was sie mit Freundschaften machen.
💡 Unser Fazit: Veränderung ist nichts Schlimmes, sondern eine Chance, zu wachsen – beruflich und privat.
Hört rein, teilt eure Gedanken und lasst uns wissen:
👉 Wie steht ihr zu Veränderungen? Angst oder Aufbruch?
Transkript anzeigen
00:00:00: Folge Packt mit tollen Sachen, die ihr das Leben schenkt.
00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge, der Blechwürttosend. Mein Name
00:00:09: ist Neda. Und meiner, der generfte, Matthias. Das war doch grad wieder schön, Matthias,
00:00:16: oder? Wahnsinn, ich bin begeistert, also Interessent. Ja, das muss sie jetzt gerade sein. Wir hatten
00:00:22: nämlich grad mal wieder eine Diskussion, einen Schlagabtau. Eine Diskussion? Wir mussten
00:00:26: gerade die Podcast-Folge löschen. Ja, weil, ne? Weil es zu Bescheiden ist. Wir reden jetzt nicht
00:00:32: über uns, es ist keine Parttherapie oder sonstige Tier. Ich dachte, unser Podcast ist
00:00:36: wie eine Therapie hier für uns und alle dürfen daran teilhaben. Wir haben echt immer ein gutes
00:00:43: Timing, Podcast aufzunehmen, immer schön uns in die Stimmung zu bringen und dann ja, die Podcast-Folgen
00:00:48: durchzuspielen, durchzureden, meine ich. Gut, also neue Woche, neues Glück, neue
00:00:56: Energie, neue Kraft. Neuer Podcast. Was, neue, was? Neuer Podcast. Welche Folge sind wir denn,
00:01:01: Matthias? Elf. Wow. Wahnsinn. Schon elf Podcast-Folgen. Geil, genial. Ja, genial. Wir
00:01:07: haben mittlerweile schon gefragt, wann kommt denn die nächste Podcast-Folge? Mittlerweile hören
00:01:12: auch die Partner, also von unseren Mitarbeitern, unserem Podcast an dieser Stelle liebe Grüße,
00:01:17: vielen Dank, dass ihr uns ertragt und dass ihr uns zuhört. Und ja, wir haben heute wieder ein
00:01:22: spannendes Thema mitgebracht bzw. wir haben in dieser Woche eine Veranstaltung besucht. Wir
00:01:30: hatten auch zwei Besucher bei uns im Haus und darüber würden wir euch einfach gerne ein bisschen
00:01:34: erzählen. Und Matthias und ich haben gestern auch nochmal darüber gesprochen und uns das ein
00:01:40: Thema nochmal sehr, sehr bewusst... Matthias drückt auf seinem Bauch. Ein Thema nochmal sehr
00:01:48: eindringlich im Kopf geblieben. Gerade aus der ersten Veranstaltung, da ging es um das ganze
00:01:54: Thema Veränderung. Und das haben wir als Anlass genommen, heute im Podcast auch über das Thema
00:01:58: Veränderung zu sprechen. Aber Matthias, magst du vielleicht erzählen, wie unser Termin bzw. die
00:02:06: Veranstaltung, die wir besucht haben, war? Aber herzallagernd, liebst du dir auch immer...
00:02:11: Diese Einladung, die ich von dir erhält. Geil. Ja, wir hatten das Glück an einer Veranstaltung
00:02:23: teilnehmen zu können in einem Club, in dem wir seit zwei Jahren, schon fast zwei Jahren jetzt
00:02:29: Mitglied sind. Und da gibt es regelmäßige Veranstaltungen, die nennen sich "Member
00:02:33: von Member", sprich Mitglieder aus diesem Club stellen bestimmte Themen vor und laden dazu ein.
00:02:39: Und dieses Mal wurde über ein Thema gesprochen, was uns auch sehr bewegt und auch begleitet hat.
00:02:44: Und zwar ging es um das Thema Retention und Restrukturierung. Retention ist englich,
00:02:50: habe ich mir erklären lassen, für das Wort "Redengin" für Mitarbeiterbindung. Und wie wir es ja schon
00:02:57: mehrfach erwähnt hatten, hatten wir 2020, 2021 unsere Sanierung und danach anschließend gleich
00:03:03: eine Restrukturierung. Und auch da haben wir uns natürlich mit dem Thema Bindung und Mitarbeiter
00:03:08: Gewinnung beschäftigt. Und deswegen hat für uns nochmal echt ein spannendes Thema, mal drauf zu
00:03:12: gucken, wie gehen andere mit diesem Thema um. Inwiefern gibt es vielleicht Parallelen oder
00:03:16: vielleicht können wir sogar auch nochmal selber Impulse setzen, um die Mitglieder oder die,
00:03:21: die die Teilnehmer vor Ort halt auch nochmal daran teilnehmen zu lassen, dass das bestimmte
00:03:26: Sachen durchaus auch im Betrieb funktionieren können. Und deswegen hat uns eine Herzensangelegenheit
00:03:30: dahin zu gehen. Wir haben den Termin wahrgenommen und waren wirklich durchweg positiv überrascht und
00:03:36: auch echt begeistert, weil die haben das sehr gut vorgetragen. Die haben es in zwei Teilen
00:03:40: untergliedert, in den Teil "Change" und in den Teil "Recht". Und ich glaube, jeder wartet einfach
00:03:45: nur darauf, schon wieder über den Thema "Change" reden zu dürfen. Von daher übergebe ich jetzt mal an,
00:03:49: dich da. Ja, also ich glaube, wir haben die Veranstaltung ein bisschen gesprengt.
00:03:56: Nein, wir haben sie nicht gesprengt, sondern wir haben sie unterfüttert. Veränderungen,
00:04:00: nicht negativ positiv. Da vorne wurde etwas vorgetragen und wir konnten mit unserer oder mit
00:04:06: unserer Erfahrung, also Erfahrungsschatz, die wir gemacht haben, konnten wir untermalen, dass das,
00:04:11: was Sie dort vorne gesagt haben, auch wirklich in der Praxis umsetzbar ist. Wenn du mich einfach mal
00:04:14: ausreden lassen würdest und ich meinen Satz beenden dürfte, dann hätte ich das vielleicht noch erwähnt.
00:04:18: Aber nur vielleicht, dass sie musst ich vorhaben. Also ich meine, gesprengt in dem Sinne, dass Sie das so
00:04:28: nicht geplant haben. Aber wir waren ein perfektes Praxisbeispiel für das, was Sie vorgetragen haben.
00:04:35: Von daher war das sehr belebend, also lebend und belebend oder lebend. Ich weiß nicht,
00:04:42: wie man das ganze Wort nennt. Belebend. Aha. Und von daher hat das alles ganz gut, ganz gut
00:04:49: reingepasst. Und ich werde jetzt nicht wiederholen, was Matthias gesagt hat. Das mache ich nicht so was.
00:04:54: Und was aber im Vordergrund stand, dieses ganze Thema Change. Veränderung. Wir haben
00:05:02: Veränderungen durch unsere Video bereits erwähnt, hast du die Restrukturierung erlebt bei uns.
00:05:06: Das heißt, wir sind schon fast Profis im Thema Veränderung, Transformation gefühlt. Seit übernahme
00:05:14: der Geschäftsführung sind wir im Dauerveränderungsprozess. Und das ist auch gut so. Und das ist
00:05:20: auch überhaupt nicht Schlimmes. Ganz im Gegenteil, wir haben auch auf der Veranstaltung als Feedback,
00:05:27: als Rückmeldung bekommen, dass viele Unternehmer oder Unternehmen so ein bisschen so eine Warteehaltung
00:05:35: eingenommen haben aktuell. Das heißt, sie hoffen darauf, dass alles so wird, wie es einmal war.
00:05:41: Und es ist aber ganz klar deutlich zu erkennen. Und wenn wir uns die Medien anschauen, es wird
00:05:47: nicht mehr so sein, wie es ist oder wie es mal war. Und wir sind quasi gezwungen, in die Veränderung
00:05:52: zu gehen. Weil wenn wir nicht in die Veränderung gehen, dann bleiben wir stehen. Und wirklich
00:05:58: traurigerweise könnte es dann eben auch dazu führen und wir erleben es an einer einen oder anderen
00:06:03: Stelle, dass Unternehmen einfach dann auch schließen müssen. Leider. Also müssen wir,
00:06:08: sagst du ja Matthias, das ist immer ein blödes Wort, aber wir sind alle dazu eingeladen zu gucken,
00:06:16: welche Chancen können wir jetzt aus dieser ganzen Situation, in der wir uns alle
00:06:22: befinden nutzen, um in die Veränderung zu gehen, um in die Zukunft zu blicken. In dem Fall würde
00:06:28: ich mir persönlich widersprechen, wir sagen, wir müssen jetzt, wir müssen anpacken, wir müssen
00:06:33: die Veränderung auch selber mit in die Hand nehmen. Wir können nicht warten, bis irgendjemand
00:06:38: daher kommt und sagt, so sieht die Veränderung aus. Das können wir für euch tun. Sondern,
00:06:41: glaube ich, wir sind gerade als Unternehmen und als Unternehmer sind wir angehalten zu gucken,
00:06:45: wie schaffen wir es, unser Unternehmen einfach so zu transformieren, dass wir in der globalen Welt
00:06:49: auf Wettbewerbsfähig sind und wir werden immer wieder von einer neuen Herausforderung gestellt
00:06:54: werden, ob es Energiepreise sind oder irgendwelche Wirtschaftszelle oder Wirtschaftskriege oder
00:06:58: sonstige. Wir werden damit permanent konfrontiert sein und wir werden uns permanent, während wir
00:07:03: unsere Unternehmen neu erfinden müssen. Also es wird nicht mehr so sein, dass man ein Unternehmen
00:07:07: gründet und das läuft 100 Jahre, Tag ein Tag aus, gleich, sondern man muss immer wieder gucken,
00:07:11: dass man alle paar Jahre einen neuen USP findet, dass er sich neu aufstellt, neu erfindet und quasi
00:07:18: die Prozesse so anpasst, dass man Wettbewerbsfähig bleibt. Man sagt ja nicht umsonst, wer rastet,
00:07:23: der rostet. Also heute trifft es mehr, denn je auch auf Unternehmen zu. Wenn ich jetzt einfach sage,
00:07:31: okay, wir haben jetzt unseren, haben jetzt unseren Fokus gefunden und darauf ruhen wir uns jetzt
00:07:35: nichts mehr raus, kann ich garantieren, dass wir in die nächste dreie Fehl am Pleite gehen. Wir
00:07:39: müssen das Unternehmen so aufstellen, dass wir jederzeit darauf reagieren können, wenn äußere
00:07:44: Markteinflüsse sind, dass wir Unternehmen wieder transformieren. Genau, aber dieses alles, was
00:07:50: gerade so passiert hat irgendwie so einen Angstschatten über sich gestülpt. Also jetzt ist
00:07:56: war die Amtseinführung von Trump, wir stehen kurz vor den Bundestagswahlen und gefühlt haben die
00:08:03: Leute, also beziehungsweise wird es auch suggeriert, eine Sorge und eine Angst, was bei den Menschen aus
00:08:09: meines Erachtens zu einer Lehmung führt und dass wir uns von dieser Lehmung aber nicht beirren
00:08:13: lassen sollten, sondern wie du so schön gesagt hast, wir müssen es anpacken. Wir müssen
00:08:17: anpacken und loslaufen. Genau, weil wenn wir auch start stehen bleiben, wird nichts passieren. Und
00:08:22: wenn wir nur warten, dass uns zum Beispiel die Politik unterstützt, wird auch nicht passiert. Also
00:08:26: wir als Unternehmer müssen voran gehen und können mit der Politik in die Dialog gehen, dass man
00:08:29: aufsteht und sagt, okay, liebe Politik, ihr müsst jetzt mal mit uns in den Dialog gehen, damit wir
00:08:33: gemeinschaftliche Lösungen finden, finde ich super, finde ich perfekt, muss auch genauso passieren. Aber
00:08:38: sich als Unternehmer hinzustellen, liebe Politik, du musst jetzt für mich irgendwas machen, damit
00:08:41: ich überlebe, das wird nicht funktionieren, so funktioniert die Welt sowieso grundsätzlich
00:08:44: nicht, sondern wir müssen in den Dialog gehen und mit anpacken und auch schon mit Ideen kommen. Da
00:08:50: müssen Ideen kommen aus der Politik und die Unternehmen müssen auch mit Ideen kommen und nicht
00:08:54: nur mit Erwartungshaltung. Und das Credo vertreten wir und so gehen wir, versuchen wir jetzt neuer
00:09:00: dings auch seit kurzem auch mit Politikjahren in den Dialog zu gehen. Was brauchen wir eigentlich
00:09:05: oder was können wir liefern, damit bestimmte Wänden auch herbeigeführt werden? Das ist eine
00:09:10: gute Überleitung zu den beiden Besuchen, die wir ja noch bei uns im Haus hatten, einen politischen
00:09:15: Besuch. Wir hatten die Ehre, den Generalsekretär der SPD bei uns im Hause zu haben, den Matthias
00:09:22: Miersch. Und das ist das, was du ja gesagt hast, wir müssen genauso proaktiv auf die Politik
00:09:28: zugehen und auch darüber sprechen, was brauchen wir eigentlich. Und das war mal eine schöne
00:09:33: Gelegenheit, unser Unternehmen vorzustellen, aber auch über unsere Herausforderung zu sprechen. Und
00:09:39: wir haben den Herrn Miersch bei uns als sehr interessiert und ja, auch er zugehört, hat
00:09:45: bestimmte Fragen gestellt, wir durften unsere Fertigung zeigen und das war wirklich eine sehr,
00:09:50: sehr gute Gelegenheit, einfach da mal in den Austausch zu gehen. Richtig. Und das haben wir
00:09:54: ja, wie du auch so schön gesagt, das proaktiv gemacht. Genau. Und morgen haben wir die Möglichkeit,
00:09:58: mit den nächsten hochrangigen Politiker in den Austausch zu gehen. Da werden wir jetzt noch
00:10:02: nicht verraten, berichten wir beim nächsten Mal. Aber auch da haben wir die Möglichkeit, dort in
00:10:06: den Austausch, in den Dialog zu gehen, nicht dahin zu gehen und zu sagen, ey, wir brauchen, machen
00:10:10: mal, sondern wir haben folgende Idee. Mit denen und denen Sachen könnte es funktionieren. Wir
00:10:15: bräuchten aber an der Stelle, bräuchten wir vielleicht staatliche oder Förderung, staatliche
00:10:19: Förderung oder sonstige. Also auch da gehen wir proaktiv wieder hin. Wir gehen hin, berichten,
00:10:23: was unsere Probleme sind, welche Lösungsansätze wir haben und gucken, was kann von der Gegenseite
00:10:28: dann zurückgegeben werden. Ja. Genau. Und wir hatten ja dann dazu passt dann der Termin, den wir an
00:10:35: am Montag hatten, mit der Berliner Wirtschaft, mit der Senatsverwaltung. Mit der Senatsverwaltung.
00:10:40: Genau. Und da ging es eben auch darum, dass wir als Unternehmer uns auch natürlich nicht zurücklehnen
00:10:47: können und sagen, ja, das ist Mist und das ist Scheiße und das läuft auch nicht. Und wenn dann
00:10:52: dagegen überfragt, na ja, aber was brauchst du denn konkret, müssen wir natürlich auch konkret
00:10:56: antworten können, um zu sagen, ja, das und das und das sind meine Probleme, das sind meine Herausforderungen.
00:11:00: Ich wäre bereit, Folgendes zu tun. Wie könnt ihr mich dabei noch unterstützen? Oder was könnte
00:11:05: ich von euch noch benötigen, bis er so formuliert? Richtig. Also es ist ein Miteinander und es ist
00:11:10: ein Geben und ein Nehmen und das ist nicht nur, wir als Unternehmer können uns, wie gesagt,
00:11:14: nicht nur zurücklehnen und sagen, gib mir, gib mir, gib mir, sondern auch wir haben unseren
00:11:19: Beitrag dazu zu leisten. Genau. Das vielleicht zu den anderen beiden Terminen, dass wir das einmal
00:11:24: nochmal kurz erzählen, was wir da erlebt haben, weil das gerade so schön reingepasst hat. Aber
00:11:29: lasst uns noch mal zurückgehen zu diesem Thema Veränderung. Wie erlebst, also jetzt aus unserer
00:11:35: Perspektive, wir können ja vor allem für Rex Rot sprechen, wie erlebst du das Thema Veränderung
00:11:40: bei uns im Betrieb? Dazu würde, dazu würde gerne ein bisschen ausholen. Und zwar erleben wir
00:11:49: Veränderung bei uns immer noch als etwas sehr Negatives, also als wenig positiv gerichtet,
00:11:54: obwohl wir auch in der jüngsten Vergangenheit positive Beispiele bei uns im Unternehmen hatten.
00:12:00: Wir hatten letztes Jahr die Herausforderung, dass einer unserer Großkunden bei uns massiv
00:12:07: Aufträge abgezogen hat, weil sie ihm selber nicht gut ging, weil er selber wenig Auftragseingang
00:12:12: hatte. Und dass wir faktisch von heute auf morgen 18 Mitarbeiter hatten, die nichts zu tun hatten,
00:12:18: weil wir die Abteilungen halt wirklich darauf ausgerichtet haben, diesen Großkunden zu bedienen.
00:12:22: Unsere Schuld, ja, haben wir ein Learning daraus gezogen, dass uns das nicht noch mal passiert,
00:12:27: dass das eine Abteil nur von einem Großkunden abhängig ist. Das war für uns das erste Learning.
00:12:32: Aber wir hätten an der Stelle, gab es ganz, ganz viele Szenarien. Es gab das Szenario,
00:12:37: wir entlassen alle, weil einfach keine Arbeit mehr da ist. Wir schicken sie erst mal auf
00:12:41: Kurzarbeit oder das dritte Szenario, was wir gewählt haben, wir sind mit den Menschen in
00:12:46: den Dialog gegangen und haben sie gefragt, ob sie bereit wären, ihren Arbeitsplatz zu
00:12:52: wechseln, und zwar raus aus ihrer Abteilung, reinen anderer Abteilung, wo wir gerade großen
00:12:57: Bedarf an Manpower haben und wo wir auch gemerkt haben, dass die Kunden dort in diesen Bereichen
00:13:01: bereit wären, durchaus mehr Sachen bei uns zu platzieren, wenn wir denn die Kapazitäten dazu
00:13:06: hatten. Und dann sind wir in den Austausch gegangen, da wird mir da gleich noch ein bisschen was dazu
00:13:10: sagen, wie sich das angefühlt hat und so weiter. Und sie waren bereit und so konnten wir danach
00:13:17: in den Dialog mit den Kunden gehen und die Kunden sagen, du passst mal auf, das ist die Situation,
00:13:22: einer der Großkunden ist weggebrochen, wir haben mit unseren Mitarbeitern gesprochen,
00:13:24: die würden gerne in die anderen Abteilung wechseln, das heißt, wir hätten jetzt bei euch, hätten wir
00:13:29: jetzt die freien Kapazitäten, aber auch hier haben wir uns nicht wieder auf einen Kunden gestürzt,
00:13:31: sondern auch bereit gestreut, also auf mehrere Kunden, sodass uns der gleiche Fehler nicht
00:13:35: nochmal passiert. Aber wir haben es geschafft, die 18 Leute zu behalten, wir mussten niemanden
00:13:39: lassen und wir konnten zusätzlich unseren Umsatz steigern. Genau und uns war es ein Grundbedürfnis
00:13:47: oder auch ein Anliegen, das Know-how auch nicht zu verlieren. Also erst mal die Mitarbeiter nicht
00:13:51: zu verlieren mit ihrem und dann zusätzlich das Know-how nicht zu verlieren, weil das ist auch das,
00:13:56: was die in der Veranstaltung gesagt haben, die wir besucht haben. Es ist meist viel teurer,
00:14:00: wenn man sich von diesen Mitarbeitern trennt, als wenn man guckt, wie schafft man es, die
00:14:05: Mitarbeiter im Unternehmen halten zu können und sie auch binden zu können. Und Matthias hat einen
00:14:10: wichtigen Punkt gesagt, der Dialog war einfach wahnsinnig wichtig, weil man darf nicht vergessen,
00:14:16: dass wenn so etwas passiert in einem Betrieb, dann macht das was mit einem Menschen, dann löst
00:14:22: das etwas in einem Menschen aus und wenn du, sag ich mal, über Jahre lang immer wieder dieselben
00:14:27: Tätigkeiten für einen bestimmten Kunden gemacht hast und auf einmal passiert das, dann dann
00:14:35: führt das eben zu einer Sorge und das führt zu einer Angst und Matthias und meine Aufgabe war es
00:14:39: eben, ihnen diese Sorgen und diese Ängste zu nehmen und glücklicherweise hatten wir die Möglichkeit,
00:14:44: die Mitarbeiter woanders einzusetzen, sodass sie es keine Sorge haben mussten, an der Stelle
00:14:52: ihren Arbeitsplatz zu verlieren und wir waren wirklich sehr, sehr glücklich, dass wir keinen
00:14:58: Mitarbeiter hier verloren haben, obwohl sie nicht mehr die Tätigkeiten ausüben konnten, die sie
00:15:02: eigentlich gewohnt waren und die sie gemacht haben. Und man muss auch dazu sagen, dass mittlerweile
00:15:07: einige Mitarbeiter auf uns zugekommen sind und gefragt haben, ob sie nicht dauerhaft in
00:15:10: die neuen Abteilung bleiben können, weil sie halt einfach Spaß daran gefunden haben. Sie
00:15:13: kannten halt bis jetzt fast nichts anderes, hatten halt eine Lehre gemacht, haben da gearbeitet,
00:15:18: hier gearbeitet und dann bei uns gearbeitet und haben jetzt auf einmal wirklich was ganz
00:15:22: Arteschwemmes gemacht und haben gesehen, geil, das macht ja richtig Spaß. Ihr habt sogar eine
00:15:25: gewisse Affinität dafür, weil er es nicht gut, wenn ich dauerhaft hier bleiben könnte, ich würde
00:15:31: auch noch mal Fortbildung etc. machen und wir waren total glücklich und haben gesagt, na klar, auf jeden
00:15:36: Fall. Und wie schön das eigentlich ist, dass auf der eine Seite Veränderung mit irgendwie
00:15:40: Angst verbunden ist, aber dann auf der anderen Seite Leute vielleicht stärken an sich, entdecken
00:15:44: oder neue Leidenschaften entfacht werden, wo sie vielleicht niemals die Möglichkeit gehabt
00:15:51: hätten, wenn das immer so weiter gelaufen wäre und diese neuen Stärken und diese neuen Möglichkeiten
00:15:57: zu entdecken und dabei da auch noch Freude zu haben, das ist wirklich schön und dadurch
00:16:03: ermöglichen Veränderungen eben auch Chancen. Und auch wir haben diese Situation für diese
00:16:09: Abteilung ja auch als Chance gesehen. Magst du da vielleicht noch mal näher drauf eingehen,
00:16:12: welche Chancen das uns ermöglicht hat? Genau, ich hatte ja einen Eingangs gesagt, dass wir uns
00:16:18: Jahre, Jahrzehnte halt wirklich nur auf diesen einen Kunden fokussiert haben, was auch wirklich
00:16:23: wichtig war. Es war ein wirklich wichtiger Kunden für uns, so ein partnerschaftliches Verhältnis.
00:16:28: Wir haben gerne für ihn produziert, das waren gern gesehener Kunde. Alle haben sich gefreut,
00:16:32: wenn die Teile da waren, wenn die Bestellungen gekommen sind, man hat sich auch gefreut,
00:16:35: wenn der Kunde ins Haus gekommen ist. Allerdings haben wir uns dadurch 90 bis 95 Prozent der
00:16:42: der Kapazitäten in dieser Abteilung halt einfach nur für den Kunden geblockt und haben uns darauf
00:16:46: fokussiert, diese Teile zu fertigen. Auch mit in die neue Entwicklung zu gehen, aber im Kern sind
00:16:52: es immer die gleichen Verfahren, die gleichen Technologien geblieben. Das heißt, wir hatten
00:16:56: über Jahrzehnte hinweg, haben wir Technologien verpennt. Wir hatten keine Chance uns mit neuen
00:17:01: Technologien umzusetzen oder hatten auch gar keine Notwendigkeit gesehen, uns mit neuen Herausforderungen
00:17:06: auseinanderzusetzen, mal drauf zu gucken, wie geht es denn einfach weiter, weil die Technologien,
00:17:10: die wir hatten, die haben funktioniert, die Prozesse haben funktioniert, wir haben immer nur in
00:17:14: neue Maschinen investiert, aber immer mit der gleichen Technologie. Wir haben weder nach rechts
00:17:18: noch einmal links geguckt und dadurch, dass der Kunde jetzt dann faktisch weggebrochen war,
00:17:23: hatten wir jetzt mal die Möglichkeit, um mal drauf zu gucken, uns mit anderen Technologien
00:17:27: zu beschäftigen, mal wieder auf Messen zu gehen, mal wieder Hersteller von Maschinen herkommen zu
00:17:31: lassen, um mal drauf zu gucken, was gibt es eigentlich noch für Sachen und aber auch selber
00:17:34: zu gucken, welche Kunden haben wir, welche Anforderungen sind bei den Kunden und auch mal
00:17:40: auf Messen zu gehen, wo gibt es andere Kunden, wo wir ähnliche oder wo wir für diese Abteilung
00:17:45: Arbeit reinholen können. Genau. Und ja, das kann ich gar nicht weiter sagen, hast du gut zusammengefasst.
00:17:53: Also ich wollte nur dazu eigentlich faktisch sagen, da ist uns eigentlich Veränderung gut
00:17:58: gelungen und habe gerade darüber nachgedacht, ob wir ein Vorbildbetrieb sind, was Veränderungen
00:18:05: betrifft. Glaub ich nicht. Ich glaube nicht, dass wir ein Vorbild für Betrieb sind. Ich glaube auch wir
00:18:10: machen an vielen Stellen falsch und wir haben auch kämpfen auch mit sehr viel Gegenwind. Nur
00:18:14: haben wir für uns beschlossen, wir packen es halt einfach an und wir haben jetzt auch gesagt und
00:18:18: das aktuell auch so, dass bei dieser Abteilung nur zu 50 Prozent mit dem Kunden wieder auslassen.
00:18:22: Der Kunde ist zurückgekommen, er hat jetzt wieder Aufträge. Wir haben aber ganz klar gesagt,
00:18:26: wir mögen nur noch 50 Prozent fertigen. Das hat nichts damit zu tun, dass wir den Kunden
00:18:29: nicht mögen oder halt auch nicht, oder auch sein Geld nicht mögen, sondern wir haben halt einfach
00:18:33: gesagt, wir wollen weiterhin offen bleiben, um uns mit neuen Technologien zu beschäftigen.
00:18:37: Das heißt, wir möchten unbedingt neue Kunden reinholen. Wir haben also mit Absicht auf Umsatz
00:18:42: verzichtet, um halt überhaupt die Möglichkeit zu haben, dort weitere Veränderungsprozesse anzustoßen,
00:18:47: die Mitarbeiter wieder reinzuholen, auszubilden, neue Technologien zu implementieren, aber auch
00:18:51: neue Kunden zuholen, die uns vor neuer Herausforderung stellen, damit wir halt nicht einrosten.
00:18:54: Wir hatten halt wirklich die Möglichkeit, diese freien Kapazitäten eben zu nutzen,
00:19:00: um da einfach neu zu denken und die Möglichkeit, die haben wir genutzt, die werden wir auch weiter
00:19:06: nutzen, das werden wir weiter vorantreiben. Aber es gibt immer wieder auch Herausforderungen,
00:19:13: was Veränderung betrifft bei uns im Betrieb. Ich habe manchmal das Gefühl, dass, was ich
00:19:20: eingangs auch gesagt habe, dieses "Es wird schon alles, es bleibt, es sollte am besten alles so bleiben,
00:19:25: wie es ist" oder einfach Augen zu und durch und wir gehen nicht in die Veränderung rein,
00:19:31: dass wir manchmal, und das haben wir auch einige Kolleginnen und Kollegen, die Bewahrer sind,
00:19:36: die natürlich auch gucken, dass irgendwie alles so bleibt, wie es ist und dieses Neu-Denken
00:19:41: ihnen manchmal schwer fällt und dann sie manchmal einen Impuls brauchen, um zu verstehen,
00:19:46: dass das nicht Schlimmes ist, wenn ich jetzt etwas anders mache, als es vorher war.
00:19:50: Genau, also wir haben aktuell den Fall, dass wir eine Abteilung, eine Möglichkeit geboten haben,
00:19:55: sich zu verändern, sich zu erweitern, sich zu verändern und haben ihn in freie Räume gelassen.
00:20:01: Sie durften selber entscheiden, so als ein Skizzenanfert, die in unserer Technik Neutersprechen etc.
00:20:05: Wir hatten jetzt vorletzter, gestern, wir hatten gestern den Termin. Und was passiert?
00:20:11: Sie haben versucht, alles zu bewahren. Sie haben versucht, den Raum, den wir gegeben haben,
00:20:19: einfach nur so zu füllen, damit alles bleibt, wie es ist.
00:20:23: Genau, ich glaube noch nicht mal mit Absicht oder irgendwie sowas, sondern einfach, weil das für
00:20:28: sie so logisch erschienen, dass es so bleiben muss, wie es eben ist, dass die Palette da steht und
00:20:34: das dort steht und das dann... Also eigentlich sah es genau so aus wie vorher.
00:20:37: Nur mit Wänden drum herum.
00:20:38: Nur mit Wänden drum herum, genau. Und da war aber auch wichtig, und das habe ich auch gemerkt,
00:20:43: und da hast du auch richtig gespürt, dass es im Kopf auch gerattert hat,
00:20:47: dass es dann... Und da hast du der Impulsgeber da auch zu sagen, so, hey, aber habt ihr das mal so und so und so gedacht,
00:20:53: so dass man einfach gemerkt, ja, es ist sogar eigentlich besser.
00:20:58: Es würde uns das wahrscheinlich auch vereinfachen, die Arbeit.
00:21:02: Ja, ich habe einfach nur angeregt mal, dass das ihre Denkenmuster mal durchbrechen,
00:21:06: dass sie halt einfach mal versuchen zu gucken, dass sie an sich denken, weil sie haben versucht,
00:21:13: alles so zu belassen, wie es ist und haben versucht, für andere Abteilungen wieder mitzudenken.
00:21:16: Und das war eigentlich die Aufgabe, sondern die Aufgabe war an der Stelle,
00:21:19: dass sie wirklich an sich erst mal denken und den Raum sich so gestalten, wie sie ihn benötigen.
00:21:23: Und dann ringsrum gucken, was hat das eigentlich für Konsequenzen
00:21:26: und mit wem müssten wir dann noch in den Dialog gehen, um die Wünsche, die sie haben, auch umzusetzen.
00:21:32: Man kann nicht immer zu 100 Prozent alle Wünsche realisieren,
00:21:34: aber es gibt ja schon mal Wünsche, die man äußern kann.
00:21:36: Da muss man dann mit angegliederten Abteilungen in den Dialog gehen, ob man dort etwas verändern kann.
00:21:42: Und das war eigentlich der Wunsch, den wir geäußert hat oder wo wir uns erhofft haben,
00:21:45: dass sie darauf kommen, dass sie sich den Raum so einrichten, wie sie es brauchen und nicht so einrichten,
00:21:52: damit alles bleibt, wie es ist, damit alles, was vorher schon da war, wieder genauso unterkommen.
00:21:57: Weil sie haben sich nicht die Frage gestellt, sind das eigentlich meine Aufgaben.
00:22:01: Ja, genau. Aber hier zeigt es sich auch, dass es die Führungskraft braucht oder den Projektleiter
00:22:10: und wer auch immer das übernimmt, der die Mitarbeiter dabei unterstützt, in diese Veränderung auch reinzugehen,
00:22:16: auch vielleicht Impulse zu setzen, ihnen die Sorgen zu nehmen, ihnen auch aufzuzeigen,
00:22:20: welche Möglichkeiten sie, also welche Möglichkeiten durch Veränderung für sie geschaffen werden.
00:22:26: Und da kommen wir auch zu dem Punkt, dass das ja auch mit unserer Aufgabe,
00:22:30: unsere Mitarbeiter dahin zu gehen, zu begleiten, aber auch Führungskräfte,
00:22:34: die ihre Mitarbeiter im Veränderungsprozess begleiten können.
00:22:37: Hilft natürlich nicht, wenn die Führungskraft selber Angst hat davor.
00:22:40: Aber auch das kommt vor. Gibt auch Führungskräfte, die Angst vor Veränderungen haben.
00:22:46: Und noch da muss man fragen, woran liegt das?
00:22:49: Genau.
00:22:51: Genau?
00:22:52: Ja.
00:22:53: Wahnsinn.
00:22:53: Also wir werden weiter im Veränderungsprozess bleiben, das hört nicht auf.
00:22:59: Ständig. Wir suchen neue Kunden, die uns vor Veränderungen stellen.
00:23:03: Wir haben schon wieder Pläne, wie wir die Firma umbauen, um die einfach den Gegebenheiten anzupassen.
00:23:08: Also es wird ein ständiger Transformationsprozess bei uns im Unternehmen bleiben und sein.
00:23:12: Und es ist auch gut so.
00:23:13: Weil wenn wir uns nicht verändern, bleiben wir stehen und wir wollen wachsen,
00:23:18: wir wollen uns entwickeln und von daher ist das sehr gut.
00:23:22: Ja, ich würde gerne noch eine Ebene weitergehen, Matthias.
00:23:26: Nach oben oder unten?
00:23:27: Also beziehungsweise nochmal so in die persönliche Veränderungen reinzugehen.
00:23:34: Veränderungen bei uns selber.
00:23:38: Würdest du sagen, dass du dich verändert hast?
00:23:40: Seit der Geschäftsführer Rolle?
00:23:44: Ich finde die Frage sehr speziell.
00:23:46: Darüber haben wir gestern auch diskutiert.
00:23:48: Mir begegnet immer wieder die Frage, hat er sich verändert?
00:23:53: Hat sie sich verändert?
00:23:54: Zum Positiv und zum Negativen?
00:23:56: Also ich verstehe die Frage nicht.
00:23:59: Ich verstehe die Frage per tun nicht, weil jeder verändert sich.
00:24:03: Jeder Tag verändert dich.
00:24:04: Jeder Tag gibt dir Erkenntnisse oder Erfahrungen, die dich in deiner Persönlichkeit verändern.
00:24:09: Verändern in dem Fall, dass du dich entwickelst.
00:24:12: Und nicht jeder muss diese Veränderung oder Entwicklung halt auch gut heißen,
00:24:16: aber jeder Tag prägt dich und macht dich zum neuen Menschen.
00:24:20: Du bist also heute nicht mehr der Mensch, der du gestern warst,
00:24:23: weil du heute schon der ganz neuere und ganz andere Erfahrung gemacht hast,
00:24:25: als die, die du gestern im Besitz von denen du gestern warst.
00:24:29: Deswegen verstehe ich die Frage der Veränderung nicht.
00:24:31: Klar, ob ich mich verändert.
00:24:33: Wäre schlimm, wenn ich mich nicht verändert habe.
00:24:34: Wir mussten uns sofort bilden.
00:24:35: Und darüber reden wir immer wieder.
00:24:37: Und diese Fortbildung verändern uns.
00:24:38: Wir haben unsere Blickwinkel geändert.
00:24:41: Wir haben anders auf Führung drauf geguckt.
00:24:43: Wir haben uns im Thema Führung weiterentwickelt.
00:24:44: Wir mussten uns mit Change, mit Transkriptionen,
00:24:47: ne, nicht Transkriptionen, sondern mit Transformationen und mit ähnlichen Sachen beschäftigen.
00:24:50: Also wenn wir uns da nicht verändert hätten und uns auch nicht auf die Gegengebene halten angepasst hätten,
00:24:55: dann wären wir jetzt nicht, würden wir nicht mehr hier sitzen und wären auch nicht so erfolgreich.
00:24:58: Also, ja, klar, habe ich mich verändert.
00:25:01: Und anders geht es auch gar nicht.
00:25:04: Aber ich merke schon, dass du so richtig wie in so einem Verteidigungsmodus gehst.
00:25:07: So, ja, natürlich habe ich mich verändert.
00:25:08: Und als würdest du dich jetzt dafür rechtfertigen müssen, dass du dich verändert hast.
00:25:13: Und das ist ja oftmals auch, ich weiß nicht, ob wir es eingangs gesagt haben,
00:25:17: Veränderung ist mit so viel Negativen behaftet.
00:25:20: Und man hört es ja auch ganz oft im Freundeskreis oder in der Partnerschaft,
00:25:26: wenn der Partner oder deine beste Freundin oder bester Freund dir irgendwie sagt,
00:25:29: "Hey, du hast dich verändert."
00:25:32: Und bei mir kommt dann immer so, das ist auch etwas, was ich gehört habe, du hast dich verändert.
00:25:37: Heißt es, sorry, habe ich irgendwas falsch gemacht?
00:25:40: Stimmt mit mir irgendwas nicht?
00:25:42: Muss ich mich wieder anders verhalten?
00:25:45: War ich vorher denn anders?
00:25:47: Ist das jetzt schlimm?
00:25:48: Weißt du, als du denkst, sofort ist es für schlechtes.
00:25:52: Also das ist das, was bei mir angekommen ist.
00:25:55: Und gerade in Freundschaften habe ich das auch erlebt.
00:25:59: Auch seit der Geschäftsführerrolle, ich meine, das ist eine riesen Verantwortung.
00:26:03: Du kannst gar nicht dich nicht verändern, du musst wachsen, du musst dich weiterentwickeln.
00:26:08: Und das haben wir in den letzten vier Jahren auch gemacht.
00:26:11: Und da hat man natürlich auch gemerkt, dass sich Freundschaften einfach auch verändert haben.
00:26:17: Und ich habe erst gedacht, dass es etwas wirklich Schlimmes ist.
00:26:22: Ja, und ihr habt mir auch die Frage gestellt, warum kommt die Frage halt immer wieder?
00:26:26: Oder warum kommen sie Aussagen, ja, du bist nicht mehr derselbe wie früher?
00:26:29: Ja, klar bin ich nicht mehr derselbe wie früher.
00:26:30: Wäre auch schlimm, wenn.
00:26:31: Da hätte ich mich null weiterentwickelt.
00:26:33: Und da kam halt die Frage, warum kommen solche Aussagen, warum kommen solche Fragen?
00:26:36: Und darüber haben wir auch diskutiert und da gibt es ja auch ganz verschiedene, also Blickwinkel.
00:26:44: Und ich glaube, ein Blickwinkel, der mir so ein bisschen, oder der mir so ein bisschen
00:26:49: durch den Kopf geschossen ist, womit ich mich vielleicht auch selber identifizieren kann,
00:26:52: ist, wenn man jemanden trifft, also zum Beispiel einen guten Freund aus der Schulzeit.
00:26:57: Dann hat man bestimmte Erwartungen, bestimmte Erwartungshaltung.
00:27:01: Man verbindet damit Gefühle, Erfahrungen, die man damals gesammelt hat.
00:27:05: Und möchte vielleicht auch, wenn derjenige wieder da ist, dass diese Gefühle und diese
00:27:09: Feeling wiederkommen, diese Emotionen wieder da sind.
00:27:12: Aber die kommen halt nicht.
00:27:13: Weil ich habe mich verändert, er hat sich verändert.
00:27:16: Und wir sind nicht mehr die gleichen wie früher.
00:27:18: Man kann sagen, geil, es ist richtig cool, dass du wieder da bist, weil der Austausch
00:27:23: bei dir war immer cool.
00:27:24: Der ist heute immer noch cool.
00:27:25: Und ich schätze dich wirklich dafür, dass wir halt so offen und so ehrlich und so transparent
00:27:28: miteinander reden können.
00:27:29: Aber diese Feeling von dem, was wir früher waren, vielleicht mit Anfang 18, also unbehelfen,
00:27:33: naiv und einfach nur auf Party ausgerichtet, wird es heute nicht mehr geben.
00:27:37: Und deswegen habe ich mir die Frage gestellt, warum kommt das immer wieder?
00:27:41: Warum ärgern wir uns, dass der Gegenüber sich verändert hat und nicht mehr diese
00:27:45: Gefühle in uns auslöst, die wir uns eigentlich erhoffen?
00:27:46: Also bei dir waren es die Glücksgefühle.
00:27:50: Meine These ist, dass wenn jemand zu dir sagt, du hast dich verändert, dass die Person einfach
00:27:57: Angst hat.
00:27:58: Sie hat Angst davor, wie dieser Mensch geworden ist und dadurch vielleicht auch zu verlieren.
00:28:06: Also wenn du dich veränderst, habe ich gesagt, du wächst, du entwickelst dich weiter und
00:28:11: wenn dein Partner oder deine Freundschaft, aber immer noch an dem selben Punkt ist wie
00:28:17: vorher oder Stillstand bei dem herrscht und der merkt auf einmal, bei dir, du wächst auf
00:28:22: einmal, du hast andere Interessen, du fokussierst dich auf was anderes, dass er dann denkt,
00:28:26: oh Gott, oh Gott, oh Gott, der entgleitet mir und ich verliere diese Person jetzt und
00:28:32: deswegen sagt man schnell, du hast dich verändert.
00:28:35: Und mit der anderen merkt, hey Achtung, irgendwas stimmt hier nicht, ich habe Angst, ich habe
00:28:39: Sorge, dich jetzt hier zu verlieren.
00:28:41: Und beim Gegenüber kommt es so an, als wäre das irgendwas Negatives.
00:28:46: Aber ich finde, du hast doch seine Negativ gerade ausgedrückt, weil halt stopp, ich verliere
00:28:49: dich, ich ist aber negativ.
00:28:50: Nein, der Mensch, der zu dir sagt, du hast dich verändert, der hat einfach Sorge, dich
00:28:55: zu verlieren.
00:28:56: Aber das ist ja negativ, wenn ich Angst habe jemand zu verlieren, ist das doch…
00:28:59: Ja, aber das ist ja so.
00:29:01: Der kann in dem Moment nicht sehen, wie positiv es ist, dass du dich verändert hast, weil
00:29:07: wenn er zu dir sagt, du hast dich verändert.
00:29:09: Aber er selber hat sich auch verändert, er ist doch nicht den Gebliehmherz, doch ein
00:29:12: anderer Mensch.
00:29:13: Aber er sieht, wie der andere anders in eine andere Richtung gewachsen ist oder sich in
00:29:16: eine andere Richtung bewegt hat, die nicht mehr zueinander passt vielleicht, die nicht
00:29:21: mehr seinem Wertvorstellungen entspricht.
00:29:23: Matthias, wenn du dich verändert, also wenn du dich verändert, also ich sage es jetzt
00:29:29: mal mir ganz konkret.
00:29:31: Ich habe nicht mehr die Freundschaften, die ich früher hatte, weil man nicht mehr dieselben
00:29:37: Ansichten hatte, weil man nicht mehr dieselben Werte miteinander vertreten konnte.
00:29:41: Wenn man zusammen war, hat es sich nicht mehr das, was du gesagt hast, Glück, das hat sich
00:29:44: nicht mehr gut angefühlt.
00:29:46: Man hatte gar keine gemeinsame Ebene mehr gehabt, weil sich einfach beide Seiten, okay, ich
00:29:51: nehme das, was du gesagt hast, beide Seiten verändert haben.
00:29:53: Genau, aber daran ist es auch nicht schlimm, sondern…
00:29:56: Daran ist nicht schlimm, aber es kann eben dazu führen, dass dann die Wege auseinander
00:30:00: gehen und das ist…
00:30:01: Das ist nicht schlimm.
00:30:02: Ja, das ist nicht schlimm, aber das ist die Angst, die man hat, einen Menschen zu verlieren,
00:30:06: mit dem du vielleicht keine Ahnung Jahre in der Verbindung warst.
00:30:10: Aber…
00:30:11: Und auf einmal merkst du, das passt nicht mehr.
00:30:12: Aber dann wart ihr nicht, also aus meiner Sicht wart ihr da nicht in der Verbindung,
00:30:15: sondern wenn man in der Verbindung ist, dann sieht man die Veränderung auf beiden Seiten,
00:30:19: sowohl bei dir als auch bei der anderen Person und man hat dann die Möglichkeit, wenn man
00:30:22: die Veränderung sieht, gemeinsam zu wachsen daran und sich auch für den anderen zu freuen.
00:30:25: Genau, aber das bedeutet ja nicht, nur weil ich mich dann für einander freue.
00:30:31: Ja, ich kann mich für einander freuen, dass sie gewachsen sind und dass sie sich verändert
00:30:34: haben, aber es kann trotzdem passieren, dass man nicht mehr zueinander passt.
00:30:38: Verstehst du?
00:30:39: Ja, klar, aber die Erkenntnis ist doch auch gut, weil dann quält man sich nicht.
00:30:43: Oder als ob nicht irgendwelche Treffen, die einfach nur so gezwungen sind.
00:30:47: Eine Erkenntnis, dass man einfach nicht mehr der gleiche Wertebild vertritt oder dass
00:30:50: man sich in eine Richtung auseinanderentwickelt hat, ist doch auch eine positive Erkenntnis.
00:30:55: Die Trennung tut weh.
00:30:57: Das weht und das wollen die meisten.
00:30:58: Da reden wir über Trennung, nicht über Veränderung, weil die Veränderung an sich ist ja gut,
00:31:01: weil jeder hat für sich erkannt, was für einen die richtigen Werte und die richtige
00:31:04: Weg sind und wenn die nicht mehr zusammen passen, dann hat man halt einfach auch eine coole Erkenntnis.
00:31:08: Ja, passt nicht mehr.
00:31:09: Dann hat man eine geile Zeit, dann freuen wir uns darüber und dann gehen wir ab jetzt getrennte
00:31:13: Wege.
00:31:14: Ja, klingt alle so leicht aus meinem Mund, klingt alle total easy-peasy, ist das natürlich
00:31:18: nicht, der Weg der Trennung ist natürlich ein harter, aber grundsätzlich ist es auch
00:31:21: eine super Erkenntnis und daran kann man sich da auch immer freuen.
00:31:24: Genau und das ist teilweise, was ich dann auch gemacht habe.
00:31:27: Ich bin dann auch gerade in Freundschaften, hat man sich dann voneinander getrennt, ohne
00:31:31: dass man böse aufeinander war, sondern man hat einfach gemeinsam gemerkt, okay, es passt
00:31:35: halt einfach nicht mehr.
00:31:37: Anfänglich war ich sehr traurig darüber, also das ist was du wahrscheinlich sagst,
00:31:41: dieser Trennungsschmerz, aber ich habe selber für mich einfach gemerkt, dass ich viel glücklicher
00:31:46: bin, weil ich muss mich nicht dafür schämen, dass ich mich verändert habe und ich bin
00:31:51: gut so, wie ich bin.
00:31:52: Und ich bin mit mir selber im Reinen und ich bin mit mir selber zufrieden.
00:31:58: Und das zu akzeptieren und das zu erkennen, dass es gut so ist, wie ich bin und dass
00:32:03: es auch gut so ist, wie der andere ist, das war für mich nochmal eine ganz erhellende
00:32:08: Erkenntnis.
00:32:09: Und ja, von daher, Veränderung ist nichts Schlimmes, vielleicht, das ist ja eigentlich
00:32:15: ein interessantes Resultat.
00:32:17: Die Veränderung ist eigentlich nicht das Problem, sondern der Trennungsschmerz danach
00:32:21: ist das Problem.
00:32:22: Ja.
00:32:23: Krass.
00:32:24: Ich denke, das ist ein schönes Schluss, plädoyer, sagt man nicht so.
00:32:30: Plädoyer.
00:32:31: Schlusssatz.
00:32:32: Ja, ein schöner Schlusssatz genau.
00:32:35: Ja, man kann da sicherlich noch viel tiefempsychologischer reingehen und noch viel mehr darüber philosophieren.
00:32:41: Und da waren jetzt auch nur Gedanken von uns, das soll nicht irgendwie sein, dass wir
00:32:44: jetzt irgendwann therapieren oder die Antwort auf haben, sondern das sind nur unsere Gedanken,
00:32:47: an denen wir euch teilhaben.
00:32:48: Ja, das waren einfach unsere Gedanken, das ist auch nicht irgendwo in Bücher geschrieben
00:32:51: oder soll euch belehrend, sondern sind wirklich unsere inneren Impulse und Gedanken, die
00:32:57: wir mit euch heute geteilt haben.
00:32:59: Setz wars.
00:33:01: Damit.
00:33:02: Soll ich noch das Zottlied singen?
00:33:04: Nein, damit vielen Dank, dass ihr uns heute wieder einmal zugehört und ertragen habt.
00:33:08: Liegen das Lied nochmal.
00:33:10: Nein, jeder ist Schluss jetzt.
00:33:11: Sag auf Wiedersehen.
00:33:12: Auf Wiedersehen, mir fällt das Lied gerade nicht ein, sonst hätte ich es gesungen.
00:33:15: Genau.
00:33:16: Vielen Dank und wir freuen uns aufs nächste Mal.
00:33:18: Tschüss.
00:33:20: Danke.
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