Folge 26: Mache Betroffene zu Beteiligten
Shownotes
"Mache Betroffene zu Beteiligten"
Zwei Betriebe. Zwei Welten. Ein Spagat. Und mittendrin: wir – Neda & Matthias.
Diese Woche war wieder intensiv:
🏭 In Berlin feiern wir einen Durchbruch nach fast 8 Jahren – der Freigabeprozess ist endlich geschafft. Die Stimmung? Applaus in der Morgenrunde!
👥 Gleichzeitig kämpfen wir weiter mit zentralen Führungsthemen. Wie viel Struktur braucht ein Team? Was bedeutet gute Führung wirklich?
🚧 In unserem anderen Betrieb durften wir erleben, was passiert, wenn man Menschen endlich ins Boot holt. Aus Frust wurde Freude. Aus Ohnmacht Beteiligung.
✨ Und was uns besonders berührt hat:
💬 Ein Personalgespräch, das mehr war als ein Pflichttermin. Ein Raum für echtes Loslassen. Ein Moment, der bewegt – im Herzen und im Kopf.
🔁 Wir machen weiter. Zwischen Verantwortung, Veränderung und vielen Emotionen.
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge der Blechvirtuosen.
00:00:05: Mein Name ist Neda.
00:00:06: Ich glaube, ich überleg mal, Matthias war mein Name.
00:00:09: Hi.
00:00:10: Wieso liebst du das eigentlich immer sozusagen?
00:00:11: Keine Ahnung.
00:00:12: Irgendwie das Intro ein bisschen spannender machen.
00:00:14: Total.
00:00:15: Der Spannungsbogen ist hoch.
00:00:16: Die Erwartungen sind groß.
00:00:18: Bei uns oder bei unseren Zuhörern?
00:00:20: Bei unseren Zuhörern natürlich.
00:00:21: Wir haben ja heute unseren Produktionsrundengang durch die Fertigung gemacht und zwei Kollegen
00:00:28: sagten dann schon, zwei Mitarbeiter sagten dann schon, kommt denn der neue Podcast heute?
00:00:32: Ja, wir nehmen nachher einen auf.
00:00:36: Also es freut mich immer zu hören, wenn unsere Mitarbeiter unseren Podcast hören.
00:00:41: Wir kommen ja gerade von einem Sommerfest, von einem Sommerfest eines unserer Konkurrenten.
00:00:50: Oder auch befreundetem Unternehmen, was zwei Blickwinkel betrachten.
00:00:55: Richtig.
00:00:56: Wir haben mittlerweile befreundetes Unternehmen, hast du vollkommen recht.
00:00:59: Und ja, das zeigt halt auch, dass sowas ist halt möglich, nur weil man auf den Markt
00:01:04: Konkurrenten ist, heißt es nicht, dass man nicht auch ein freundschaftliches Verhältnis
00:01:08: haben kann oder wir hatten auch in der Vergangenheit, haben wir uns ja auch gegenseitig unterstützt.
00:01:12: Darüber hatten wir sogar berichtet.
00:01:13: Darüber hatten wir genau.
00:01:14: Darüber hatten wir tatsächlich berichtet und heute kommen wir gerade just in diesen Moment
00:01:18: nochmal zurück in die Firma, um natürlich für euch den Podcast aufzunehmen.
00:01:22: Die Uhr ist mittlerweile 17 Uhr, fast 45.
00:01:24: Ihr seht, wir hängen uns hier voll ins Zeug, aber wir hatten jetzt auch drei gute Stunden,
00:01:29: viele gute Gespräche und Rundgang, die Neuigkeiten durften wir uns da drüben angucken.
00:01:35: Und ja, dann aus dieser entspannten Atmosphäre, da drüben kommt man gerne um die Uhrzeit
00:01:42: nochmal zurück, um dann halt entsprechend den Podcast aufzunehmen.
00:01:44: Aber jetzt sind wir auch gerade nochmal voller Energie, weil wir jetzt halt auch mal kurz
00:01:47: durchatmen konnten und halt auch tolle Gespräche hatten.
00:01:49: Und heute Abend ist man dann zu Hause um Puff.
00:01:52: Entspannst du dann dementsprechend?
00:01:54: Genau, also wir haben, oh Gott, eigentlich viel zu viel zu erzählen.
00:01:59: Ich frage es immer, wo fängst du an, wo hörst du auf?
00:02:02: Ihr wisst es ja, seit dem letzten Podcast, es ist ein Spagat, den wir gerade betreiben.
00:02:08: Und wir haben uns jetzt überlegt, diesen Spagat wollen wir auch versuchen, in dem Podcast
00:02:15: wiederzugeben, weil wir haben jetzt aktuell zwei Betriebe, ein Betrieb, den wir temporär
00:02:21: begleiten, aber auch unseren Hauptbetrieb hier in Berlin und dass wir dementsprechend
00:02:27: unseren Podcast auch zwei geteilt machen, also dass wir auf der einen Seite über den
00:02:31: Betrieb sprechen, wo wir gerade den Transformationsprozess begleiten, aber auch im zweiten Teil oder
00:02:36: im ersten Teil, je nachdem, wo wir gerade loslegen mit welchem Thema, auch natürlich
00:02:42: unseren Rexrot-Betrieb in Berlin, weil es ist ja nicht so, wenn du weg bist, dass die
00:02:46: Themen aufhören.
00:02:47: Nee, und es ist doch wichtig, am Ende des Tages sprechen wir über Führungsthemen und
00:02:51: wir haben in beiden Unternehmen genug Führungsthemen, über die wir sprechen können, wollen aber
00:02:55: auch ganz klar Rexrot nicht außen vorlassen und unsere Mitarbeiter hören, Entschuldigung,
00:03:02: wir haben es ja auch immer wieder gehört, dass unsere Mitarbeiter auch unseren Podcast
00:03:04: hören und hinterher sagen, jetzt verstehe ich manche Sichtweisen von euch besser oder
00:03:10: manche Aktionen, die ihr gefahren habt und deswegen wollen wir natürlich nicht nur über
00:03:15: den anderen Betrieb sprechen, sondern halt auch über Rexrot und es ist uns halt auch
00:03:17: wichtig, vor allem auch für unsere Mitarbeitenden.
00:03:19: Genau und in der Verbindung ist es halt auch immer wieder schön, dass unsere Mitarbeiter
00:03:24: hier in Berlin immer auch interessiert sind zu hören, na wie läuft es denn bei dem anderen
00:03:30: Betrieb, was gibt es da, sag ich mal für Erkenntnisse bzw. auf welchem Stand seid ihr und in dieser
00:03:37: Woche haben wir es so gemacht, dass wir die Produkte von dem Betrieb, wo wir den Transformationsprozess
00:03:43: begleiten, mitgebracht haben, zu Rexrot?
00:03:46: Genau, denn der große Unterschied ist, wir sind hier ein reiner Lohnfertiger in Berlin
00:03:51: und das andere, den jemand hat, eigene Produkte und das ist für uns natürlich auch nochmal
00:03:55: eine ganz andere Herausforderung, nicht nur als gute verlängerte Werkbank für unsere
00:04:00: Großkunden da zu sein, sondern diesmal halt auch ein eigenes Produkt, zwar nicht was
00:04:04: der Mensch oder das Know-how ist, sondern halt ein richtig echtes Produkt, was man anpacken
00:04:08: kann, zu herzustellen und zu vermarkten.
00:04:10: Genau.
00:04:11: Spannend.
00:04:12: Das Interesse war auch groß gewesen, sich die Produkte tatsächlich mal hier in Berlin
00:04:17: anzugucken, also die Produkte des anderen Betriebes, wir haben hier, also wenn ihr mal
00:04:23: bei uns seid, wir haben hier zwei Räume, ein Besprechungsraum und ein Raum, wo Matthias
00:04:27: und ich unseren Arbeitsplatz teilen und haben da einmal unsere, also die Produkte einmal
00:04:32: platziert.
00:04:33: Und das war ganz schön, wie die Mitarbeiter hier reingekommen sind, das waren noch nicht
00:04:37: alle da und sich die Produkte einfach mal angeschaut haben und auch mal Feedback gegeben haben
00:04:41: dazu.
00:04:42: Was haben Sie?
00:04:43: Wir sind hier ein Metallverarbeitendes Unternehmen, wir gucken die Metaller auf diese Produkte
00:04:46: drauf und das war auch sehr spannend und sehr spannende Erkenntnisse auch, die wir mitgenommen
00:04:52: haben.
00:04:53: Genau.
00:04:54: Und ich finde das Interesse wunderbar, dass unsere Mitarbeitenden hier in Berlin haben.
00:04:57: Allerdings, ja nicht allerdings, sondern ich finde es schön, wir dürfen nur dabei halt
00:05:02: auch nicht die Produktion hier vergessen, weil wir haben hier auch noch jede Menge Möglichkeiten
00:05:06: unser Know-how voranzubringen, hier auch wirklich ganz viele Neuerungen in die Firma zu bringen
00:05:09: und ja, da wünsche ich mir, dass wir da auch einfach dranbleiben.
00:05:13: Genau.
00:05:14: Bei allem, schon bei allem Intosismus, was wir auch bei dem anderen Betrieb jetzt haben,
00:05:17: müssen wir trotzdem diesen, wie hast du es so schön gesagt, Spanat hinbekommen?
00:05:21: Ja, es ist wirklich alles unter dem Motto Spagat und da stellst du dir natürlich auch die Frage
00:05:27: mit, wie viele Themen willst du deine Mitarbeiter hier in Berlin damit auch belasten, weil wir
00:05:32: haben, wie gesagt, wir haben selber noch einige Themen hier zu bearbeiten, dem wir auch die
00:05:36: volle Aufmerksamkeit schenken möchten und dementsprechend zu gucken, was ist zu viel,
00:05:41: was ist zu wenig, da müssen wir einfach noch ein bisschen gucken, wie wir da auch den Spagat
00:05:45: hinbekommen, tatsächlich.
00:05:47: Genau, und das war auch, das war uns und die Mitarbeiter und du hast gerade so schön gesagt,
00:05:50: nicht überfrachten, dass der Fokus halt auch in Berlin bleibt.
00:05:53: Klar, die sind die alle gespannt, aber der Fokus muss halt auch hier bleiben, damit wir
00:05:57: hier auch einfach weiter vorankommen und hier auch die Neuerungen oder die Innovation, die
00:06:01: diese Unternehmen braucht, halt auch einfach vom Kopf her hinbekommen oder das ist für
00:06:05: uns nicht sehr leicht und ich glaube, wenn wir bei unseren Mitarbeitern die ganze Zeit
00:06:10: immer über die anderen Firma reden, reden, reden über die anderen Firma, vergisst man
00:06:14: ganz schnell die eigenen Möglichkeiten, die man hier hat, die vergisst man halt einfach
00:06:18: dann ziemlich schnell und wir haben hier genauso viele spannende Sachen, die wir einfach auch
00:06:21: angehen können oder auch angehen wollen, wir haben jetzt schon wieder so viele innovative
00:06:25: Gespräche, aber auch innovative Prozesse und Maschinen, da haben wir einfach gerade gesehen
00:06:30: und du meinst jetzt auf dem Sommerfest bei der befreundeten Firma und da rattet es natürlich
00:06:35: im Kopf und die Sachen will man natürlich in die Belegschaft zurückgeben, dass die halt
00:06:38: auch dem sehen, welche Möglichkeiten wir hier eigentlich noch haben, zusätzlich zu dem
00:06:42: bei der anderen Firma.
00:06:44: Genau, und vielleicht bleiben wir auch oder fangen wir heute mit Berlin auch an und
00:06:49: zwar, ja wir sind ja, wir bist zwei Tage die Woche jetzt aktuell hier in Berlin, das
00:06:55: kann sich auch noch zukünftig auch noch mal ändern und dementsprechend heute gab es
00:07:00: eine Information für einen Freigabeprozess, der schon seit, keine Ahnung Matthias, du
00:07:05: weißt es besser, wie viele Jahre geht der schon?
00:07:07: Na seitdem die Maschine bei uns, ich stehe die Glaube seit 2017, genau, und diese Woche
00:07:14: die Information kam, ey der Kunde hat es freigegeben und das ist für uns ein Meilenstein, weil
00:07:21: wir eine Maschine mit diesem Teil besonders hoch frequentiert haben und da mit der Unterstützung
00:07:29: der Kollegen hier im Betrieb tatsächlich da den Freigabeprozess jetzt so vorantreiben
00:07:34: konnten, dass wir da eine Entlastung geschaffen haben für die Maschine, wir da nicht aufgegeben
00:07:38: haben, wir da dran geblieben sind und tatsächlich damit auch die Geschwindigkeit erhöht haben
00:07:44: für das Produzieren dieses Teiles und das war heute so ein richtiges Erfolgserlebnis,
00:07:48: was heute Morgen verkündet wurde und wie war die Reaktion?
00:07:51: Also das erste Mal in der Morgenrunde wirklich, also in unserer Morgenrunde, dass
00:07:55: sie klatschen gehört haben, also da haben wir nicht mal ein Nieder- und Ecke geschafft,
00:07:58: wir haben dann klatschen in der Runde bekommen, in den Monatsrunden okay, aber für so ein
00:08:03: Thema, man muss fairerweise dazu sagen, seit 2017 wie gesagt versuchen wir diesen Freigabeprozess
00:08:08: hinzubekommen und sind immer wieder gescheitert an verschiedensten Möglichkeiten und wir haben
00:08:11: die Maschine eigentlich dafür gekauft, um diese Teile mit diesem Prozess zu fertigen
00:08:15: und jetzt endlich, von 2017 bis jetzt, jetzt haben wir es geschafft und da fällt natürlich
00:08:19: eine Riesenlast ab und das ist schon geil, das macht schon Spaß, also das sind dann so
00:08:24: die Momente, wo man dann auch wirklich in der Morgenrunde steht, die man erzählt, verkündet
00:08:28: die Nachricht, alle klatschen und du denkst ja, fühlt sich das geil an.
00:08:33: Genau und wer unseren Betrieb kennt, also das war schon quasi wie so ein emotionaler
00:08:38: Ausbruch kann man sagen, also da kam das wirklich von Herzen und das war cool zu sehen,
00:08:45: dass die Mitarbeiter sich da so gefreut haben.
00:08:47: Ja, ein anderes Thema, was uns aktuell hier im Betrieb umtreibt, ist weiterhin die Führungsthematik.
00:08:56: Wir haben gerade so, es gibt so zwei, ich weiß nicht wie du das siehst Matthias, es gibt
00:09:02: gerade aktuell so zwei Abteilungen, die mir etwas Kummer, Bauchschmerzen, Gedanken treiben,
00:09:09: betreiben.
00:09:10: Du siehst das aus, als du aus bei denen vergroßen Herausforderungen stehen, um zu gucken, wie
00:09:17: kriegen wir die wieder zukunftsfähig.
00:09:19: Genau.
00:09:20: Aber du darfst gerne beibehalten, wir haben zwei verschiedene Blickwinken.
00:09:23: Du, das ist ja auch gut, es gibt ja immer ein Führ und Wieder, beziehungsweise, dass
00:09:27: man einige Sachen, man kann das schwarz sehen, schwarz malerei machen, man kann aber auch
00:09:31: die Chance darin sehen und bei der einen Abteilung ist es halt so, man kann sagen, dass die aktuell
00:09:40: oder schon seit längerer Zeit auch mit der Führungskraft gewissermaßen Führungslos
00:09:46: ist und wir tatsächlich dort gerade gucken, wie wir, wie soll ich das sagen, wie wir dort
00:09:55: ein gutes Format finden, dass da auch eine Chance oder eine Chance für diese Abteilung
00:10:01: da ist.
00:10:02: Vielleicht versuchen wir mal mit meinen Worten, eine andere Art der Führung, also nicht klassisch
00:10:07: darauf zu bleiben, es gibt die eine Führungskraft, die top down führt, sondern einfach mal
00:10:12: andere Formate auszuprobieren, ist eine Führungskraft überrottnotwendig, kann sich der Team selbst
00:10:16: verwalten etc.
00:10:17: Und da einfach mal drauf zu gucken und reinzufühlen, ein Gespür dafür zu entwickeln, was könnte
00:10:21: in dieser Abteilung halt einfach die beste Form dafür sein?
00:10:26: Ja.
00:10:27: Wartet dir so richtig, doch ja.
00:10:29: Ja, welche Form ist richtig und vor allem, welche Mitarbeiter hast du auch zur Verfügung,
00:10:36: die dementsprechend entweder in der Lage sind, alle sich selbst verantwortlich zu verhalten
00:10:42: beziehungsweise zu führen, oder braucht es dann doch eine Führungskraft und gerade sind
00:10:47: wir ein bisschen tatsächlich am Strugglen, um zu gucken, was braucht es eigentlich gerade
00:10:52: und sind die Qualifikationen da oder Potenzial da, das in eine richtige Richtung zu oder
00:10:58: das in eine Richtung zu entwickeln?
00:11:00: Also aus meiner persönlichen Sicht, würde ich sagen, in der einen Abteilung sind die
00:11:02: Potenziale da, dass die sich allein führen können, in der anderen sind die noch nicht
00:11:06: ganz so weit.
00:11:07: Die brauchen auf jeden Fall nochmal eine begleitende Hand, damit die halt, damit die an den Prozessen
00:11:13: arbeiten können, die noch fehlen, wo sie noch unausgereift sind und wo sie selber noch so
00:11:18: ein bisschen unsicher sind.
00:11:19: Wie können wir uns jetzt in der Situation verhalten, aber ich glaube, in der zweiten
00:11:21: Abteilung sind die Mitarbeiter durchaus in der Lage, sich auch ohne Führungskraft selbst
00:11:26: zu verwalten und sind aus meiner Sicht auch vom Team her so weit.
00:11:30: Ist meine persönliche Sicht, weißt du, du darfst?
00:11:34: Ja, also wir hatten ja mit unserem Personalverantwortlichen ja auch gerade jetzt, als wir wieder zurückgekommen
00:11:41: sind, auch einen längeren Termin gehabt und sehr intensiv uns darüber ausgetauscht.
00:11:45: Ich kann dir noch nicht sagen, was richtig und was falsch ist.
00:11:48: Wir haben ja auch nur rausfinden, wenn wir das ausprobieren.
00:11:51: Genau.
00:11:52: Aber gerade da bei der Einabteilung, wo es sich gerade neu findet, ist uns ja auch nochmal
00:11:58: bewusst geworden, dass es teilweise so ein Spiegel fehlt oder wirklich auch jemand hereingeht
00:12:03: und diese Gespräche dort führt, weil da teilweise einfach, ja, das es einfach braucht, um mal
00:12:08: reinzuhören.
00:12:09: Was braucht jeder Einzelne dort in der Abteilung einfach auch?
00:12:12: Ja, mein Ding und meine Aussage, dass da einfach noch diese Begleitende handfühlt.
00:12:17: Genau.
00:12:18: Und da sind wir halt ja am gucken und überlegen, welches Format es dort gerade braucht.
00:12:24: Und dann hast du auf der anderen Seite wiederum das Außen, was dann sagt, so, äh, brauche
00:12:29: es alles nicht und also weißt du so eine Haltung gegenüber dieser Abteilung auch und du stehst
00:12:35: aber da und glaubst daran, dass es möglich ist und da sind wir gerade noch so ein bisschen
00:12:39: am überlegen, wie wir das gut gestalten.
00:12:41: Ja, da ist vielleicht auch ein bisschen Pioniergeist gefragt und halt einfach auch Pionierer haben
00:12:46: es halt nie leicht, weil die begeben sich in Situationen, die gab es gegebenenfalls
00:12:51: so vorher nicht.
00:12:52: Und das finde ich halt auch so spannend und da heißt es für uns beide, halt einfach
00:12:55: aushalten, ausprobieren, aushalten und uns auch einfach mal kritischen Meinungen stellen
00:13:01: und ich finde gar nicht schlimm, sondern ganz im Gegenteil und ich würde das vielleicht
00:13:04: sogar anders formulieren, nicht richtig oder falsch, sondern wir werden einen Weg finden,
00:13:09: der wird nicht ganz passen, wir werden den nächsten Weg ausprobieren, der wird ein bisschen
00:13:12: mehr passen und vielleicht, vielleicht kommen wir sogar, finden einen Weg, der richtig
00:13:16: gut funktioniert.
00:13:17: Aber das wissen wir jetzt noch nicht.
00:13:18: Vielleicht bin ich mal konkreter, es gibt natürlich auch die Stimmen von außen, die
00:13:21: dann sagen, ey, was machen Neda und Matthias da eigentlich, die Doktoren da jetzt hier
00:13:25: weiter rum, ist doch eigentlich die Lösung ist ganz einfach.
00:13:27: Aber wenn du mal, Entschuldigung, wenn du sagst die Stimmen von außen, meinst du Abteilung
00:13:31: rings rum oder ganz von außen?
00:13:32: Genau, ne, ne, Abteilung rings rum, Abteilung rings rum, auch Personas, die sagen ey, was
00:13:37: machen die denn da eigentlich, das hat doch eh alles, gar keinen Sinn und dann stellst
00:13:41: du dir selber auch die Frage, stimmt hat das eigentlich noch Sinn und gehst dann manchmal
00:13:44: auch in diesen Flow rein und sagst, nee, es hat gar keinen Sinn und lässt sich davon
00:13:47: ablenken, um aber selber noch mal reinzuhören zu sagen, hat das Sinn, hat das keinen Sinn
00:13:54: und dich davon nicht ablenken zu lassen, sondern wirklich, was du auch gesagt hast,
00:14:00: Dinge auszuprobieren.
00:14:01: Wir haben es ja vorhin darüber gesprochen über diesen Freigabeprozess, den wir nach
00:14:05: fast zehn Jahren bekommen haben, wo auch die anderen gesagt, es wird nicht funktionieren,
00:14:09: das klappt nicht, das geht nicht und sage ich mal, nach so langer Zeit hat es jetzt eben
00:14:14: doch funktioniert.
00:14:15: Weil wir einfach hartnäckig dran geblieben sind, genau.
00:14:17: Und ich finde, wenn Leute von außen kommen und sagen, da brauchst du mal ne harte Hand,
00:14:21: dann gebe ich ihnen einfach die Frage zurück, darf ich bei dir anfangen, möchtest du die
00:14:25: harte Hand bei dir in deiner Abteilung und dann siehst du immer schon, wie es bei dir
00:14:28: im Kopf hat, und dann fangen sie mit an, ja aber, ich sag was ja aber, ich sag wir lassen
00:14:33: euch doch auch freier Hand.
00:14:35: Ihr seid halt vielleicht schon weiter, weil ihr halt einfach andere Erfahrungen gesammelt
00:14:39: hattet oder halt vorher einen guten Abteilungsleiter hattet, der jetzt einfach auch die Züge locker
00:14:42: lässt.
00:14:43: Warum dürfen die anderen nicht?
00:14:44: Die Chancen haben warum dürfen die sie nicht ausprobieren?
00:14:46: Die sind noch nicht an dem Punkt und dann stelle ich halt, also ich persönlich stelle
00:14:49: dann halt einfach die Fragen, dann siehst du, wie es beim Gegenüber dann auch mal anfängt
00:14:52: zu rattern.
00:14:53: Weil ich bin bei dir, man lässt sich dann auch mal schnell verunsichern und man lässt
00:14:56: sich auch mal schnell auf die Bahn bringen, ja ist das wirklich alles richtig, aber da
00:15:01: müssen wir halt wie gesagt aushalten und vielleicht doch einfach mal den Gegenüber halt auch mal
00:15:05: den Spiegel vor Augen halten.
00:15:06: Möchtest du das für dich, was du ihnen sagst, weil wenn ich sie so behandle, muss ich dich
00:15:11: auch so behandeln, weil jeder möchte gleich behandelt werden, es soll niemand bevorzugt
00:15:15: werden.
00:15:16: Das ist doch der Wunsch der Mitarbeiter.
00:15:17: Also, da kann ich nicht beim Anstrenger sein, bei dem Anlascher sein, weil dann wird so
00:15:20: vorzuge ich jemanden.
00:15:21: Ja, also wie gesagt, das ist ein gerade ein spannender Prozess, ich bin aber sicher, dass
00:15:28: wir dann ein Weg finden werden, um beziehungsweise auch immer wieder nachjustieren müssen vielleicht,
00:15:33: aber ja, das ist gerade, das ist etwas, was uns gerade bewegt in der einen Abteilung und
00:15:39: in der anderen Abteilung, ja, da ist es tatsächlich wieder so ein Führungsthema, Führungskraftthema,
00:15:47: wo ich einfach gerade extrem viele Fragezeichen habe, weil da gerade ein Achterbahn der Gefühle
00:15:54: herrscht.
00:15:55: Ja, lass uns das doch ganz konkret ansprechen, die Führungskraft lebt nicht gerade ein Stil
00:16:01: vor, den man sich eigentlich wünscht und wenn der Führungskraft bestimmte Sachen toleriert
00:16:06: oder selber vorlebt, dann verhält sich die ganze Mannschaft danach, die Mannschaft richtet
00:16:10: sich nach der Führungskraft, die Führungskraft ist immer die Leitfigur und da haben wir auch
00:16:13: schon oftmals in den Podcast gesagt, so wie sich die Führungskraft verhält, so verhält
00:16:17: sich auch der Team.
00:16:18: Und wenn die Führungskraft gerade nicht in der Lage ist zu führen oder bestimmte Entscheidungen
00:16:21: zu treffen oder selber halt auch in Sachen vorlebt, die eigentlich überhaupt nicht dazu
00:16:26: passen, dann wird der Team in Toilfe tun, dort sich irgendwie anders zu verhalten.
00:16:31: Sei denn, sie merken, dass es wirklich richtig gegen den Baum fährt, aber soweit sind wir
00:16:35: lange nicht.
00:16:36: Nee, und dann schädst du dir halt die Frage, auch bei der Führungskraft, sag mal, ist
00:16:40: dir eigentlich bewusst, was deine Aufgabe ist in der Führungsverantwortung?
00:16:44: Und da sind wir wieder beim Thema, wer kann und wer will führen und wer so schön gesagt
00:16:50: hat, haben wir auch die letzten Male immer wieder angesprochen, was bedeutet Führung
00:16:55: und nicht jeder, der zur Führungskraft gemacht worden ist, ist auch eine gute Führungskraft
00:16:59: und da auch wirklich wieder zu überlegen, bedarf es einer personellen Führung und einer
00:17:04: fachlichen Führung.
00:17:05: Oder gibt es dann wirklich auch Leute, die da in Personalunion können und da auch wirklich
00:17:08: nochmal die ZD drauf zu gucken, ist gerade für uns ein ganz spannender Prozess.
00:17:12: Ja, und jetzt ...
00:17:13: Ich sehe ja bei dir Rumeau und sie guckt dich ja gerade ...
00:17:15: Ja, weil ich so ein bisschen, das kann man ja auch einfach offen aussprechen, ich möchte
00:17:21: keine Führungskraft, die Führungskraft ist, weil sie den Status teufendet und weil sie
00:17:26: das tut, weil es mehr Geld gibt oder irgendwie sowas, also das ist alles wichtig und Verantwortung
00:17:34: werden. Da bin ich, da bin ich, da bin ich komplett da Chor. Aber den, also ich finde,
00:17:40: das ist der falscheste Grund, überhaupt Führungskraft zu werden, wenn du es nur tust, damit du einen
00:17:46: Status hast oder das Geld dafür bekommst. Das ist meine Meinung.
00:17:48: Da bin ich, 100 Prozent da Chor. Das hatten wir in vielen anderen Podcasts. Liebe Führungskräfte,
00:17:55: bitte. Werdet Führungskräfte, weil ihr Bock habt, die Leute zu entwickeln. Weil ihr Bock habt,
00:18:01: euch und das Team zu entwickeln. Und wie sagst du mal so schön, gibt Team Ergebnis, Team Stimmung und
00:18:05: Team Entwicklung. Und dafür müsst ihr es machen, dafür seid ihr verantwortlich. Und wenn ihr das
00:18:10: macht, glaubt mir, dann sehen eure Führungskräfte das und dann wird es auch monitär entleistet.
00:18:16: Oder das lohnt, aber wenn ihr es nur das monitär und das Geld deswegen macht, tut mir leid,
00:18:21: dann seid ihr keine guten Führungskräfte. Das muss ich mir mal ganz doll ausbrechen und dann
00:18:26: mich auch gerne einen Schützdom in Kauf. Ist mir egal, wer es nur fürs Geld macht, kann keine
00:18:30: gute Führungskraft sein. Punkt. Ja und da haben wir uns auch mit unserem Personal verantwortlichen
00:18:36: auch nochmal viel darüber ausgetauscht, der dann auch in die Gespräche mit gewissen Mitarbeitern
00:18:41: gegangen ist. Und er dann auch gesagt hat, man, wenn man mit der und der Person vielleicht mal
00:18:47: vorher mal gesprochen hätte, um mal herauszufinden, was ist der Schmerz, was bewegt ihn eigentlich und
00:18:52: warum verhält er sich eigentlich so, wie er sich verhält, statt ihn einfach abzuschreiben und
00:18:56: sagen, der taubt nichts. Das war ja die Aussage, der taubt nichts. Statt mal reinzugehen und wirklich
00:19:02: mal hinzuhören, was brauchst du eigentlich und regelmäßige Gespräche auch mit diesen
00:19:06: Mitarbeitern zu führen. Und das vermisse ich halt. Das vermisse ich halt wirklich auf diese Beziehungsebene
00:19:12: reinzugehen und wirklich Personalgespräche zu führen, Personalentwicklungsgespräche und mal
00:19:18: reinzuhören, was in der eigentliche Schmerz ist. Genau, weil Führung heißt nicht Mikromanagement
00:19:23: und Führung heißt nicht, dass du die Arbeit deiner Mitarbeiter machst oder kontrollierst, sondern
00:19:28: Führung heißt, ich wiederholen mich, dein Team zu entwickeln. Das heißt Führung. Ja, und Interesse
00:19:35: an den Menschen zu haben. Und ja, es ist nicht einfach mit Menschen zu arbeiten, weil du weißt nie,
00:19:41: was den Menschen gerade aktuell alles bewegt und man sagt immer, ja, aber wenn ich auf Arbeit bin,
00:19:45: dann geht es halt auch nur um die Arbeit. Nee, der Mensch ist viel komplexer als nur,
00:19:49: dass er morgens hier reinkommt, einmal einstempelt und sich hinsetzt, seine Arbeit macht und
00:19:53: wieder geht, sondern der Mensch ist umgeben von Themen, sei es privat oder sonst so was. Und es
00:20:03: ist nicht einfach nur der Mitarbeiter, der seine Arbeit erledigt, sondern da steckt einfach so viel
00:20:07: mehr dahinter. Gute Beispiele. Und da würde ich versuchen, ganz kurz mal den Bogen ganz kurz
00:20:14: zu der anderen Firma zu lenken. Und genau das haben wir die Woche wieder erlebt, auch in der
00:20:19: anderen Firma. Dein Privates beeinflusst dich auch auf Arbeit. Man sagt zwar immer, man soll an der
00:20:27: Tür sein Privates abgeben, aber das geht nicht. Dich belasten die Sachen, die du von zu Hause
00:20:32: mitnimmst. Egal was es ist, sei es du hast schlecht geschlafen, du hast dich mit deinem Partner
00:20:37: gestritten, deine Kinder sind gerade mal ein bisschen anstrengender, die haben Probleme in der
00:20:41: Schule, du hast eine pflegebedürftige Angehörige oder oder oder oder. Und das sind Themen, die dich
00:20:45: auf Arbeit belasten. Und da auch da muss eine Führungskraft reinhören und gucken, wie sie
00:20:51: gemeinsam es schaffen, dass er auf Arbeit von diesen Problemen abgelenkt ist. Das ist falsche
00:20:58: Worte, wie es nicht im besseren Wort einfällt, aber dass man da auch auf eingeht und auch weiß,
00:21:02: er hat jetzt gerade die und die Probleme und dann halt auch guckt, welche Lösung kann man
00:21:05: ihn anbieten, dass das Problem erstmal beiseitegeschoben werden kann oder aber auch gelöst
00:21:09: werden kann. Genau, weil du hast sonst, es ist wie so ein Schubladen denken, ja, du hast dann
00:21:14: Mitarbeiter vor dir sitzen, der ist irgendwie misst drauf und dann denkst du, was soll das
00:21:18: denn jetzt jetzt auf Arbeit, der hat jetzt hier zu leisten Schublade auf, Mitarbeiter rein, Schublade
00:21:22: zu und du hast gerade die schöne Brücke zu dem anderen Unternehmen geschaffen. Wir hatten
00:21:28: tatsächlich diese Woche auch ein Personalgespräch und bei dieser Person ist es schon vorher
00:21:33: aufgefallen, hey, irgendwas und das nach kürzester Zeit geht es irgendwie nicht so gut. Und dann
00:21:39: haben wir das Gespräch geführt und ich finde den Satz, den du da gesagt hast, den fand
00:21:44: ich so schön und der ist mir immer noch im Kopf. Du sagst es dann irgendwann, den Mitarbeiter
00:21:50: hast du dann gesagt, okay, und jetzt lass mal los. Und dann sind alle Dämme gebrochen.
00:21:55: Und dann sind alle Dämme gebrochen und dieses lass los, weil du gemerkt hast, die Person
00:22:02: kämpft gerade extrem mit sich und dieses lass los war wirklich dieses... Ja, und dann sind
00:22:09: alle Dämme gebrochen und dann hat die Person losgelassen und das tat auch wirklich richtig
00:22:15: gut, weil an der Stelle dann wirklich auch beim restlichen Gespräch hätte das alles
00:22:20: mitgeschwunden, hätte die Person nicht wirklich einfach mal losgelassen und wir hätten uns
00:22:24: nicht einfach die Zeit genommen und wir haben uns wirklich knapp 30 Minuten Zeit genommen,
00:22:27: dort einfach mal reinzuhören, um zu gucken, was bewegt die Person jetzt gerade, dann
00:22:34: wäre das restliche Gespräch immer sehr verkampft gewesen. Und das ist das, was wir meinen,
00:22:40: bitte, bitte, achtet auch auf solche Kleinigkeiten und gib den Raum. Ihr könnt nicht die Welt
00:22:46: retten, ihr könnt auch nicht jedes Problem lösen, aber ihr könnt zuhören. Und aus
00:22:50: unserer Überzeugung ist das ein sehr, sehr wichtiges Mittel. Ja, weil wie du es so schön
00:22:55: gesagt hast, du merkst ja, dass bei dem Gegenüber was ist und was ich oft erlebe, ist, dass
00:23:02: Führungskräfte einen gewissen Fahrplan haben und denen müssen sie jetzt einmal durchgehen
00:23:07: und dann wird aber nicht geguckt, okay, wie reagiert oder was, wie verhält er sich gerade
00:23:12: und du merkst, wenn jemand, also im besten Fall merkst du es, wenn jemand irgendwie mit
00:23:17: handgezogene Bremse, sagt man das so, mit angezogene Handbremse, da sitzt und dann dementsprechend
00:23:26: nicht locker lassen kann. Und als das dann, sage ich mal, in dem Gespräch gelöst war,
00:23:31: beziehungsweise einmal losgelassen wurde, konnten wir dann auch inhaltlich in die Arbeitsthemen
00:23:36: auch einsteigen und du baust in dem Moment natürlich auch eine Beziehung auf zu deinem
00:23:41: Gegenüber und ich bin mir auch ganz sicher, dass man in den nächsten Tagen und Wochen
00:23:46: und Monaten, wo wir noch da sind, dann einfach auch eine ganz andere Dynamik und Ebene miteinander
00:23:53: aufbaut, beziehungsweise man begegnet sich einfach auch anders.
00:23:56: Ja, und die Person wird natürlich ihr Erlebnis auch weitertragen und ist auch gut so, und
00:24:00: die wird halt auch sagen, die beiden haben mir zugehört, die beiden haben mir die Möglichkeit
00:24:06: gegeben, mich einfach mal zu öffnen und sie haben mir wirklich das Gefühl gegeben, dass
00:24:10: sie mir aktiv zuhören und wenn sich das in der Firma rumsprecht, werden auch mehr offen
00:24:16: und ehrlich auf uns oder später dann vielleicht auch auf euch zukommen und mit euch ins Gespräch
00:24:20: oder mit uns ins Gespräch gehen und so fängt dann diese Beziehungsarbeit, die niedergerade
00:24:24: benannt hat, so fängt die dann an und so finden die Formen und so kann die dann immer wieder
00:24:27: weitergetragen werden. Und das ist das Spannende daran. Nicht jeder wird sich öffnen, nicht
00:24:32: jeder wird diese Reaktionen in den Tag legen. Da sind Menschen ja ganz unterschiedlich,
00:24:36: Gott sei Dank, sind nicht alle gleich, es ist schon gut, dass wir alle sehr unterschiedlich
00:24:41: sind.
00:24:42: Und natürlich ist es nicht einfach, wenn die Themen entgegengebracht werden, die dich
00:24:47: auch berühren. Du bist ja nicht als Führungskraftgefühlskalt und kannst das einfach so wegstecken.
00:24:52: Natürlich bewegt dich das auch.
00:24:53: Ist dir aufgefallen, dass ich auch mit den Tränchen gekämpft habe oder saßt du so weit,
00:24:57: nehm mir das nicht, dass ich mich halt ganz schön bewegt.
00:25:00: Echt? Das wusste ich noch gar nicht.
00:25:01: Wir haben extra zurückgelehnt.
00:25:02: Oder das finde ich jetzt aber spannend, warum hat ich das so bewegt?
00:25:07: Weil ich die Schwere bei der Person gesehen habe. Schon früh morgen. Am Start des Tages
00:25:15: hat das schon beobachtet von Weitem, dass da eine Schwere auf den Schultern der Person
00:25:19: war, dass die Person kämpft. Den ganzen Tag, den ganzen Vormittag schon kämpft. Und dann
00:25:24: saß die Person bei uns dann in den Besprechungsraum und kämpfte immer noch. Die Person war ein
00:25:30: bisschen gelöst, aber hatte immer noch diese Schwere im Gesicht, in den Augen auf den
00:25:33: Schultern. Und diese Loslassen hat mich dann einfach so bewegt.
00:25:38: Dann hast du es richtig so richtig, du hast das eigentlich in dem Raum geholt. Patsch!
00:25:42: Da kam ein richtiger Stein, der da so runtergefallen ist und der hat so richtig geschäppert. Und
00:25:47: das war dann schon sehr bewegend.
00:25:49: Also Leute, ich sehe ja den Matthias mir gerade gegenüber. Der hat jetzt auch wieder feuchte
00:25:53: Augen. Also das habe ich tatsächlich in dem Moment nicht gesehen, dass du da feuchte Augen
00:25:59: hattest. Und jeder, der Matthias kennt, der weiß, es ist kein Mensch, der, sag ich mal,
00:26:06: weint. Ich habe dich schon bei einem gesehen tatsächlich, aber das ist eigentlich nicht
00:26:12: das, was du zeigst. Selten. Selten. Und wenn dich etwas, also dann muss es dich, und die
00:26:18: Mitarbeiter, unsere Mitarbeiter wissen das, dann muss es sich richtig berührt.
00:26:22: Ja, das hat mich so richtig bewegt.
00:26:24: Guckt mal, Leute, ich kriege auch durch den Podcast neue Erkenntnisse, was mir vorher
00:26:31: nicht bewusst war. Deswegen liebe ich unseren Podcast, weil das wirklich immer, ja, es
00:26:37: ist halt auch wirklich reflektieren und auch neue Erkenntnisse gegenüber vielleicht auch
00:26:41: entdecken.
00:26:42: Sehr schön. Ja, also wie gesagt, wir hatten ein sehr bewegendes Personalgespräch. Das
00:26:48: würde auch sagen, es war Teil 1. Wir sind gar nicht fertig geworden. Wir haben uns eine
00:26:50: eineinhalb Stunden Zeit genommen, aber es gibt ein Teil 2. Und wir haben schon gespürt
00:26:56: und auch gemerkt, dass der Bedarf extrem da ist, Personalgespräche, Personalentwicklungsgespräche
00:27:01: auch zu führen. Und bei der Größe kriegen wir das auch hin. Und als wir lange so gesagt
00:27:07: haben, ja, wir haben das auch vor, war viel Zustimmung auch in der Belegschaft zu hören.
00:27:11: Und ich glaube, wir werden so einige Themen noch hören, einige bewegende Themen noch
00:27:15: hören. Und vielleicht kullert ja das ein oder andere Tränchen noch bei dir, Matthias.
00:27:19: Ja, also ich denke, da werden wir nicht drum herumkommen oder dran vorbeikommen. War ja
00:27:25: in Berlin genauso. Hat man nur nicht oft gesehen und ich werde damit auch nicht weiter hausieren
00:27:29: gehen.
00:27:30: Jetzt hatten wir aber noch ein anderes aus meiner Sicht sehr bewegendes Thema. Und ich
00:27:36: glaube, da kannst du viel mehr erzählen, weil der Thema "Hast du live mit erlebt?"
00:27:40: zu dem Zeitpunkt hat dich parallel eine andere Sitzung und war gar nicht dabei. Aber ich
00:27:45: finde, fand diese Thema, worüber du gerade sprechen willst, ich finde das so wichtig.
00:27:49: Und deswegen übergebe ich dir jetzt mal die Wort und ich hoffe, du meilst jetzt so richtig
00:27:52: schön.
00:27:53: Einmal ausmahlen?
00:27:54: Ja.
00:27:55: Habe ich denn noch Zeit zum Ausmal?
00:27:56: Ja, maximal fünf Minuten.
00:27:57: Okay, dann ist es echt ein langsames, also ein kurzer Spektrum von Ausmal. Okay, ich hatte
00:28:05: für die kommende Woche, wo wir dort waren, nach dem Oberthema gesucht und spontan viel
00:28:12: mehr ein, durch die ganzen Begegnungen, die wir diese Woche hatten, Mache Betroffene zu
00:28:16: beteiligten, was übrigens auch für Berlin gilt. Mache Betroffene zu beteiligten und was
00:28:21: auch für eigentlich sämtliche Menschen in Führungsposition betrifft, Mache Betroffene
00:28:26: zu beteiligten. Und das hatten wir in dieser Woche. Wir hatten einen Lieferanten dort im
00:28:32: Haus und dann ging es halt darum, okay, da stand ein Termin fest. Termin wurde eingeladen,
00:28:39: bestimmte Personen wurden eingeladen zu dem Termin. Und dann ging es halt darum, was ist
00:28:45: eigentlich mit der Person, die tagtäglich mit diesem Lieferanten zusammenarbeitet.
00:28:50: So, dann sind wir erstmal zu der Person hingegangen und wollten uns mit der Person darüber austauschen.
00:28:56: Und dann kamen da so viele Themen hoch, so ja, die Arbeit läuft folgendermaßen. So
00:29:02: und so und so und so. Das und das sind die Probleme. Das und das haben wir. Und dann
00:29:06: dachte ich so, ey, du scheinst wirklich sehr intensiv mit diesem Lieferanten zusammenzuarbeiten.
00:29:12: Ja, und wir gucken, wie es da auch weitergeht und dies und jenes. Und man hat schon gemerkt,
00:29:16: wow, da ist auch echt eine Wut mit dabei, wo ich damit Matthias drüber gesprochen habe
00:29:22: und hab gesagt, du eigentlich wärst doch jetzt genau richtig, dass diese Person mit am Tisch
00:29:27: sitzt, damit diese ganzen Themen benannt werden, weil das ist die Person, die tagtäglich mit
00:29:33: dem Lieferanten da zusammenarbeitet. Und das ist ja auch das, was wir in Berlin ja auch
00:29:39: machen, dass wir die Menschen mit zu diesem Termin mitnehmen. Bestimmt gelingt das uns
00:29:44: nicht zu jedem Thema tatsächlich. Oder wir übergeben die Themen halt einfach und halten
00:29:48: uns selber raus, weil die Themen dort einfach für sinnvoll angelegt sind als bei uns.
00:29:52: Richtig, die sich dann selbstständig um die Themen und ja, den Austausch dann kümmern.
00:29:57: Und hier war das eben genauso der Fall gewesen und dann haben wir gesagt, okay, erstens,
00:30:02: wir machen eine Vorbesprechung, wir besprechen diesen Termin erstmal gemeinsam vor, haben
00:30:07: dann darum gebeten, dass diese Person mit eingeladen wird in dem Termin. Und die Person
00:30:12: war ganz aufgeregt gewesen, weil die Person dann gesagt hat, ey, das ist mir noch nie
00:30:17: passiert, dass ich da irgendwo mit reingenommen wurde. Und dann war die Person dabei und
00:30:22: dann hast du gemerkt, so zack, zack, die und die Thematik zackt, also wirklich gut reingebracht,
00:30:30: hatte dann auch ein Gegenüber gehabt, ein anderer Mitarbeiter. Mitarbeiter*innen, muss
00:30:36: ich das eigentlich so sagen? Okay, muss ich nicht sagen. Auf jeden Fall andere Personer,
00:30:42: die auch mit dabei war und die beide sich dann so die Bälle zugespielt haben. Das war
00:30:47: ganz schön zu sehen und dann eben in den Termin dann letztlich am Folgetag dann reinzugehen.
00:30:53: Und am Anfang war so ein bisschen Zurückhaltung und dann kam tatsächlich, hat die Person dann
00:30:59: die Themen reingebracht und viel Austausch, viel Diskussion. Und im Nachgang des Gespräches
00:31:08: sind wir dann auf die Person zugegangen und haben gefragt, na, hast du denn den Termin
00:31:12: jetzt erlebt? Ja, jetzt ist mir einiges klar. Da waren so viele Missverständnisse gewesen.
00:31:18: Ich dachte, ich bin das Problem. Und der Lieferant, der hat mich immer angebrüllt und jetzt weiß
00:31:23: ich, das war ein komplettes Missverständnis gewesen. Und ich habe gesehen, wie die Person
00:31:27: mit Kollegen zusammenstand und gerade über den Termin berichtet hat und wild gestikuliert hat
00:31:32: und mit einem Strahl in dem Gesicht. Das war so geil. Und kannst du auch ganz kurz beziffern,
00:31:38: was das Problem nun eigentlich wirklich war? Na, es war ein Absprachen getroffen, die mit der Person,
00:31:45: die tagtäglich mit dem Lieferanten zusammenarbeitet, nicht kommuniziert wurden. Aber die Person,
00:31:51: die tagtäglich mit dem Lieferanten arbeitet, hat dann einen auf den Deckel bekommen. Also,
00:31:55: sie wurde Informationen über Dritte verteilt. Also, sie sprach mit jemand anders, er sprach
00:32:00: mit jemand anders, also der Lieferant. Und dann wurden wahrscheinlich Fragmente oder Bruchteile
00:32:05: halt einfach nicht weitergegeben und so kam es zu Missverständnissen. Genau, genau. Also,
00:32:09: liebe Führungskräfte, nehmt eure Mitarbeiter mit rein. Ja, damit sie einfach die Möglichkeit haben,
00:32:16: ihre Themen direkt zu klären, damit es überhaupt erst gar nicht zu diesen Missverständnissen
00:32:21: über Dritte kommt oder das Dritte irgendwas regeln, wo sie dann nicht mehr kommunizieren und
00:32:25: die Person, die davon eigentlich betroffen ist, kriegt dann einen auf den Deckel und denkt,
00:32:29: sie oder er ist das Problem. Und das ist einfach Scheiße. Sorry, ich habe jetzt Scheiße gesagt,
00:32:37: aber es ist einfach Mist. Wenn du wirklich alle Jahre oder alle Monate oder alle Wochen mit diesem
00:32:43: Gefühl durch die Gegend läufst und denkst, ey, der Lieferant ist einfach kacke und da ist
00:32:49: keine Beziehung da und das funktioniert so nicht. Und ich würde hier ganz gerne kurz ergänzen,
00:32:54: wer kann besser über die Arbeit sprechen als die Person, die davon beteiligt sind. Also sprich,
00:32:59: die Person bei uns in der Firma und dann halt die entsprechenden Personen vom Lieferanten,
00:33:05: die arbeiten doch den ganzen Tag an den Sachen. Nicht wir. Warum adreisten wir uns als Führungskräfte
00:33:11: zu sagen, wir müssen die Gespräche führen und über Dritte reden. Leute hört auf mit dem Scheiß.
00:33:16: Lass die betroffenen Personen miteinander reden. Das macht doch viel mehr Sinn. Geht rein und
00:33:20: moderiert die ganze Sache und gibt dem den ganzen Rahmen. Aber lasst doch die miteinander reden. Wir
00:33:24: wissen noch gar nicht, was an der Basis passiert. Ja, und wir müssen uns da auch nicht aufdrängen und
00:33:29: irgendwie versuchen, aufgeschnapptes Wissen da wiederzugeben und die Leute, die wirklich da
00:33:36: tagtäglich damit zu tun haben und arbeiten, die dann nicht zu Wort kommen lassen. Und das ist
00:33:42: auch eine Art von Wertschätzung. Es ist eine Art von Wertschätzung, den den Mitarbeitern gegenüber,
00:33:47: dass das, was sie tun, eine Sinnhaftigkeit hat und dass das, was sie tun, mit Verantwortung verbunden
00:33:53: ist. Also nicht nur Führungskräfte tragen Verantwortung, sondern auch jeder einzelne
00:33:57: Mitarbeiter für seinen Bereich trägt diese Verantwortung. Und sich dem wieder bewusst zu
00:34:01: werden, zeigst du genau darin, dass du sie in diesen Termin auch mit rein nimmst. Und diese Person
00:34:07: ist aus diesem Termin rausgegangen und du hast erstmalig wieder gespürt, die Person fühlt sich
00:34:12: wichtig. Und Wertgeschätzung, das finde ich so schön. Die Person fühlt sich wertgeschätzt,
00:34:16: wahrgenommen, gehört. Genau. Ich glaube, das ist ein schöner Ende. Also sind wir schon so weich,
00:34:22: geht jetzt noch weiter. Ja, ich weiß, aber hebst dir für nächste Woche auf, wir sind für heute
00:34:26: erst mal so weit. Und ja, das Thema Wertschätzung ist halt ein sehr, sehr wichtiges Thema. Ja,
00:34:30: Leute, spannende Zeiten, also sowohl bei Rex Rot als auch in dem anderen Betrieb. Wir versuchen dem
00:34:37: ganzen natürlich gerecht zu werden. Und es sind auch Parallelthemen teilweise dabei, wo wir auch
00:34:43: noch sehr, sehr viel lernen. Und es bleibt spannend. Definitiv. Und ich glaube, wir haben genug Themen
00:34:49: für die nächsten Wochen. Und es werden auch noch genug Themen kommen, die uns beide Betriebe geben
00:34:53: werden. Und von daher wünschen wir jetzt erstmal ein schönes Wochenende. Genau. Und wir freuen
00:35:00: uns auf nächste Woche. Bis dahin. Tschüss.
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