Folge 28: Vertrauen, Qualität und der Mensch im Mittelpunkt
Shownotes
Diese Woche war intensiv – in beiden Betrieben.
💡 Bei Rexroth haben wir in unserer Monatsrunde ganz offen über Qualitätsbewusstsein gesprochen:
👉 Warum fühlen sich neue Kollegen oft unsicher?
👉 Haben wir sie überhaupt richtig abgeholt?
👉 Und wie können Führungskräfte Räume schaffen, in denen Menschen angstfrei lernen und wachsen können?
👀 Gleichzeitig erleben wir im zweiten Betrieb, wie wichtig echtes Zuhören und Vertrauen sind, damit Probleme angesprochen und gelöst werden können.
🔑 Fazit der Woche: Der größte Hebel für Veränderung ist immer der Mensch – und Vertrauen die wichtigste Basis.
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge der Blechwirtosen.
00:00:04: Mein Name ist Neda.
00:00:05: Ah nee Matthias, Entschuldigung.
00:00:07: Und mein Name ist Neda.
00:00:14: Hi.
00:00:15: Wie heißen euch heute?
00:00:17: Ganz herzlich willkommen.
00:00:18: Wir haben heute einfach mal versucht was Neues auszuprobieren und merken gerade, das hat
00:00:21: volle Nihose gegannt.
00:00:23: Du musst das Schwungschwung voller machen, Matthias.
00:00:26: Nein.
00:00:27: Ach Klaus war ja dein Name auch, richtig?
00:00:29: Heute Wolfgang.
00:00:30: Heute Wolfgang?
00:00:31: Ja, heute einfach mal Wolfgang.
00:00:32: Die Namen wären ja immer schöner mit dir.
00:00:34: Ja, ich probiere mich noch ein bisschen aus.
00:00:35: Ich habe mich noch nicht selbst gefunden, wer ich denn immer so bin.
00:00:38: Ich habe so verschiedene Charaktere trage ich in mir und...
00:00:42: Zeflan, bist du mit verschiedenen Charakteren unterwegs?
00:00:44: Ich dachte immer...
00:00:45: Ich bin diejenige, die mit ihren ganzen Persönlichkeiten durch die Gegend läuft.
00:00:48: Ja, du hast wahrscheinlich eine Mehrzahl an mehr Charaktere in dir als ich, aber auch
00:00:53: in mir sind da einige unterschiedliche Charaktere.
00:00:56: Ah, schon wieder eine neue Seite an dir.
00:00:58: Cool, oder?
00:00:59: Ja.
00:01:00: Wir haben nicht viel Zeit heute, ne?
00:01:01: Wir müssen zack, zack durch hier durch den Podcast heute, weil Matthias einen ganz,
00:01:05: ganz wichtigen Termin heute hat.
00:01:08: Matthias, möchtest du unsere Zuhörer*innen daran teilhaben lassen?
00:01:12: Schon mit den*innen.
00:01:13: Ja, warum?
00:01:14: Möchtest du sie daran teilhaben lassen, was für einen spannenden Termin du heute vor
00:01:19: dir hast?
00:01:20: Nö.
00:01:21: Warum nicht?
00:01:22: Warum?
00:01:23: Hä?
00:01:24: Komm, jetzt sei doch nicht so.
00:01:25: Ist doch kein spannender Termin.
00:01:26: Das ist halt einfach ein privater Termin, den ich habe und den nehme ich dann...
00:01:27: Komm, schau mal zu.
00:01:28: Was ist denn los mit dir?
00:01:29: Warte mal, was du für ein Termin heute hast.
00:01:30: Können wir uns jetzt mal auf die wesentlichen Sachen gekümmert?
00:01:32: Darf ich sagen?
00:01:33: Machst du das so oder so, egal, was ich sage.
00:01:35: Matzi lässt sich heute tätowieren.
00:01:37: Zum x-ten Mal.
00:01:38: Zum x-ten Mal, ne?
00:01:39: Das ist jetzt nicht mehr besonderer von daher.
00:01:41: Ja.
00:01:42: Er braucht den Schmerz des Tätowierens und sind mal mal gespannt, wie das ausschaut.
00:01:47: Wo wird das hinkommen?
00:01:50: Auf die Arschback.
00:01:52: Schön.
00:01:53: Wir werden es also nicht zu Gesicht bekommen.
00:01:56: Hoffentlich.
00:01:57: So, kommen wir nun zu unserer spannenden Woche, die wir wieder hinter uns haben.
00:02:03: Wie fühlst du dich zum Ende der Woche?
00:02:05: Immer noch kraftvoll, schwungvoll, ja.
00:02:08: Langsam lässt bei mir der hartnäckige Husten nach, das löst sich jetzt nach und nach,
00:02:14: alles und ich bekomme meine Power wieder und das fühlt sich relativ gut an und eigentlich
00:02:19: auch perfekt.
00:02:20: Ich habe jetzt genau noch eine Woche und dann fahre ich auch in den Urlaub.
00:02:23: Schade.
00:02:24: Ja, das heißt, nächste Woche machen wir noch eine Podcast-Folge und danach sind dann zwei
00:02:29: Wochen Pause.
00:02:30: Und die arme Arme nieder muss dann zweifürm auf einmal führen.
00:02:36: Ja.
00:02:37: Und dann wird es so, oh, mal gucken, wieviel Trümmer ich danach aufräumen darf.
00:02:42: Ja, genau Matthias.
00:02:43: Das ist ja immer wieder deine Aussage, wieviel Trümmer muss ich dann beseitigen, aufräumen.
00:02:47: Die gleiche Sprache darf ich mir auch von dir anhören von daher.
00:02:50: Ja, Matsi, ich freue mich für dich, dass du jetzt dann bald Urlaub hast.
00:02:54: Nicht.
00:02:55: Das ist dir mal so richtig Jutin, richtig entspannen.
00:02:58: Dann heißt es quasi erst mal die letzte Podcast und vorletzte, nächste Woche kriegen wir
00:03:03: auch noch eine hin.
00:03:04: Und dann ist zwei Wochen Pause.
00:03:06: Genau.
00:03:07: Also, der Olle Matsi und ich waren diese Woche wieder geteilt unterwegs beziehungsweise
00:03:12: wir beide haben uns nicht geteilt, aber von den Betrieben her wieder geteilt unterwegs.
00:03:17: Wir waren von Montag bis Mittwoch in dem anderen Betrieb, der heißt immer noch der
00:03:23: andere Betrieb.
00:03:24: Noch ja.
00:03:25: Finden wir für den Betrieb vielleicht ein Synonym?
00:03:26: Nee, irgendwann dürfen wir den Namen schon nennen.
00:03:27: Ah, okay.
00:03:28: Ich denke, es ist nicht mehr allzu lange hin.
00:03:29: Okay.
00:03:30: Der Betrieb, also der andere Betrieb, genau.
00:03:33: Und Donnerstag, Freitag wieder in Berlin und genau, wir hatten gestern, unsere, gestern
00:03:40: heißt also Donnerstag, hatten wir unsere monatliche Monatsrunde, bevor es auch hier, was denn?
00:03:47: Die regelmäßige Monatsrunde?
00:03:48: Ja, monatliche Monat ist ein Superlativ, oder?
00:03:51: Mega.
00:03:52: Ja.
00:03:53: Und genau, das war die Runde vor der Sommerpause, die wir haben, denn wie gesagt, die Ferienzeit,
00:04:00: die startet und oder hat schon gestartet, und gestern haben wir wieder über welches
00:04:06: Thema gesprochen.
00:04:07: Unser Lieblingsthema, Qualität.
00:04:09: Genau, die Vorfreude war wieder riesig gewesen auf dieses Thema, ich hatte es schon im Vorfeld
00:04:14: schon so die Rückmeldung gekommen, so, ja, okay, schon wieder Qualität, und wir haben
00:04:19: uns ja daran erinnert, dass wir Anfang des Jahres das schon auch so angekündigt haben,
00:04:22: ey, dieses Jahr steht das Thema Qualität an oberster Stelle, oberste Priorität, und
00:04:27: ihr könnt davon ausgehen, dass wir euch tierisch damit auf den Sack gehen werden, bis es,
00:04:32: bis es läuft.
00:04:33: Und, ja.
00:04:34: Bis die Thema Qualität einfach wieder Spaß macht, weil Qualität kann auch Spaß machen,
00:04:39: und da müssen wir irgendwie die Freude wieder zurückgewinnen und es auch mit dem Thema gerne
00:04:41: auseinandersetzen zu wollen.
00:04:43: Ja, aktuell nervt es, aber wir haben für uns beide beschlossen, wenn unsere Mitarbeiter
00:04:48: auch sagen, es nervt uns tierisch, und wir spüren, dass sie es nervt, und man spürts ja auch,
00:04:53: dann umso mehr, weil dann ist es umso wichtiger, dass wir an diese Thema rangehen, bis wir wieder
00:04:57: Freude daran haben, und dann macht es sowieso jeder alleine, da muss man nicht viel darüber
00:05:01: sprechen, weil dann auch in der Regel die Qualität steigert.
00:05:04: Genau, und mit dieser Vorfreude sind unsere Abteilungsleiter gestern auch zum Monatsrunde
00:05:09: gekommen.
00:05:10: Um euch hier abzuholen, wir haben das Thema Qualität, also versteht man unter Qualitätsbewusstsein,
00:05:16: haben das in vier Kategorien Anfang des Jahres aufgeteilt, einmal das Qualitätsbewusstsein
00:05:21: unserer Mitarbeiter, also die interne Qualität, dann einmal die externe Qualität bezogen
00:05:27: auf unsere Lieferanten, da die Zusammenarbeit, da das Qualitätsbewusstsein, dann bezogen
00:05:33: auf unsere Bestandskunden, also die Kunden, mit denen wir schon jahrelang zusammenarbeiten,
00:05:37: wie ist da, die Qualitätsentwicklung, beziehungsweise das Bewusstsein und bezogen auf neue Kunden,
00:05:43: die wir haben.
00:05:44: Korrekt.
00:05:45: Und da haben wir, sag ich mal, jetzt im Juli, Halbzeit einmal, ja, wollten wir gucken, hat
00:05:52: sich das Qualitätsbewusstsein in diesen vier Feldern seit Anfang des Jahres verändert.
00:05:58: Und wir sind ein bisschen offen in diese Monatsrunde, diesmal reingegangen, normalerweise würden
00:06:03: wir sagen, okay, es gibt die Gruppe ABCD, jeder beschäftigt sich mit einem Part von den Feldern,
00:06:10: danach kommen wir zusammen und reden über die Ergebnisse und diesmal haben wir es anders
00:06:14: gemacht.
00:06:15: Genau, und diesmal haben wir es anders gemacht, du hattest ja im Vorfeld schon Leitfragen
00:06:19: zu den einzelnen Themen rumgeschickt und diesmal haben wir sie gefragt, welche Themen
00:06:24: für sie dann die wichtigsten sind und da kamen ganz klar zwei Themen raus, einmal der Umgang
00:06:28: mit externen, mit externen Reklamationen von Lieferanten und einmal quasi auch der Qualitätsbewusstsein
00:06:33: bei uns intern, bei uns in der Firma und da diese zwei Themen so als essenziell wichtig
00:06:39: empfunden worden sind, haben wir dann auch die Frage gestellt, ob sie das gerne in kleinen
00:06:44: Gruppen wie immer bearbeiten möchten oder ob sie es halt einmal in einer großen Gruppe
00:06:47: bearbeiten möchten und einhellig war, wir mussten, muss einmal kurz fragen, ich würde
00:06:52: sagen alle, wirklich alle, hatten Lust dieses Thema in einer großen Gruppe zu bearbeiten,
00:06:56: also haben wir uns dann auch darauf eingelassen, haben wir gesagt, okay, wir weichen von unserem
00:07:00: ursprünglichen Weg, von unserem ursprünglichen Plan ab und haben dann halt einfach die beiden
00:07:04: Themen in der großen Gruppe diskutiert und angefangen haben wir die aus unserer Sicht
00:07:10: wichtigsten Themen im Nachgang betrachtet, war es auch das wichtigere Thema und auch
00:07:12: das größere Thema und zwar haben wir über die, über das Qualitätsbewusstsein intern
00:07:16: gesprochen.
00:07:17: Löst du gerade einen Marathon?
00:07:19: Ironman.
00:07:20: Ironman.
00:07:21: Genau.
00:07:22: Unser Skatman.
00:07:23: So, also wir sind gestartet mit den Mitarbeitern, das Qualitätsbewusstsein der Mitarbeiter
00:07:33: und Matthias hat es schon gesagt, ich hatte Leitfragen vorab mitgegeben und wir sind dann
00:07:37: auch gemeinsam in die erste Frage eingestiegen, für euch zur Info, die da laudete, wie hat
00:07:42: sich das Qualitätsbewusstsein unserer Mitarbeiter im Vergleich zum Jahresanfang entwickelt.
00:07:46: Und so wie es halt immer ist, du fängst eine Frage an und dann geht man immer von Zwiebeln
00:07:53: Schicht zu Zwiebeln Schicht und kommt immer mehr auf die Kernpunkte und es wurden genau
00:07:58: zwei Hypothesen in den Raum gestellt.
00:08:00: Also ich sage ganz bewusst Hypothesen, was?
00:08:03: Ja.
00:08:04: Was?
00:08:05: Was?
00:08:06: Das sehen die Leute ja nicht, wie du mich angelobt hast.
00:08:08: Sollen sie auch nicht, der Blick war für dich.
00:08:10: Und was solltet ihr mir sagen?
00:08:11: Sprich einfach weiter.
00:08:12: Das solltet ihr mir sagen.
00:08:14: Zwei Hypothesen in den Raum und ich möchte dabei betonen, dass das nicht bedeutet, dass
00:08:18: das so ist, wie es dann ausgesprochen wurde, sondern ganz explizit als Hypothesen.
00:08:23: So werden wir noch mal drauf kommen.
00:08:24: Die erste Hypothese war, erfahrene und langjährige Mitarbeiter haben ein stärkeres
00:08:30: Bewusstsein für Qualität.
00:08:32: Und die zweite Aussage war, jüngere Kollegen hinterfragen die Qualität nicht immer nach,
00:08:41: das bedeutet, Bewusstsein nicht stark ausgeprägt.
00:08:44: Ja.
00:08:45: Das waren die zwei Hypothesen, die in den Raum standen.
00:08:49: Und dann, gerade bei der Thematik, die jüngeren Kollegen hinterfragen das nicht, besonders
00:08:56: stark, ist ja dann noch eine zusätzliche Aussage mit dazugekommen.
00:09:00: Ist denn überhaupt das Wissen vorhanden oder beziehungsweise haben wir ihnen denn die
00:09:06: nötigen Wissensinformationen mitgegeben, die bei Rexrot gerade im Bereich Qualität
00:09:13: wichtig sind?
00:09:14: Ja, jetzt muss man auch dazu sagen, dass wir bei uns, obwohl wir ihn lohntfertiger sind,
00:09:20: viele Standardteile haben, die wir über Jahre oder teilweise schon Jahrzehnte fertigen und
00:09:24: dann natürlich unsere Erfahrungen gesammelt haben, einige Produkte wurden weiterentwickelt.
00:09:28: Und die Kollegen, die einfach schon länger dabei sind, die haben die Artikel von vorne,
00:09:34: also von Anfang bis Ende begleitet und die wissen halt genau, auf welche Qualitätsmerkmale
00:09:39: es ankommt.
00:09:40: Und dann müssen wir auch sagen, dass bei uns in der Firma der Thema Wissensmanagement
00:09:44: ist bei uns auch ein schwieriger Thema, also so ein richtiger Wissensmanagement gibt es
00:09:49: bei uns noch gar nicht, da sind wir gerade noch dabei, wirklich da zu überlegen, wie
00:09:53: kann man das aufbauen, wie kann man das bei uns in die Firma implementieren, weil das
00:09:57: lebt und wächst ja auch immer.
00:09:59: Und unsere These, die wir dagegen gestellt haben, war, wir haben die Leute nicht richtig
00:10:05: abgeholt.
00:10:06: Wir haben die Kollegen, die neu sind, also nicht nur jüngere Kollegen, sondern auch
00:10:09: jüngere Kollegen von der Zugehörigkeit zum Betrieb, also Kollegen, die noch nicht lang
00:10:16: in der Grundlage nach da sind, haben wir die These dazugestellt, wir haben sie nicht richtig
00:10:20: abgeholt.
00:10:21: Sprich, es hat gar kein Onboarding oder ein schlechtes Anführungszeichen, schlechtes
00:10:25: Onboarding stattgefunden.
00:10:26: Und die These haben wir dagegen gestellt und haben die diskutiert.
00:10:29: Genau.
00:10:30: Und da haben wir einfach, wie du schon erwähnt hast, gemerkt, welche Defizite wir da einfach
00:10:35: noch haben.
00:10:36: Und auch in diesem Fall schon eine Hausaufgabe mitgegeben, dass wir uns Gedanken machen
00:10:40: sollten, dass wenn junge oder neue Kollegen bei uns starten, so ein mal nennt es im Fach
00:10:47: Jean-Gon "Onboarding-Prozess", also quasi, welche Skills gebe ich den neuen Kollegen
00:10:56: mit am Anfang ihrer Berufskarriere bei uns, die essentiell wichtig sind, um ihre Arbeiten
00:11:02: auch machen zu können und ganz explizit im Bereich Qualität.
00:11:07: Und da sollte jetzt jeder Abteilungsleiter für seine eigene Abteilung ausarbeiten, worauf
00:11:12: es da beim Thema Qualität eben auch ankommt.
00:11:15: Und du hast es gesagt, die Kollegen, die, sag ich mal, seit Jahren tätig sind und für
00:11:19: den Kunden die bestimmten Teile fertigen, die haben einfach, die gucken ganz anders
00:11:23: darauf, als Menschen, die einfach neu mit den Produkten in Berührung kommen.
00:11:27: Genau.
00:11:28: Also jetzt wirklich jüngere Kollegen sind nun halt einfach unerfahrener als die älteren
00:11:32: Kollegen.
00:11:33: Das sagt sich schon.
00:11:34: Jüngere, ältere Kollegen und die Älteren haben halt einfach mehr Erfahrung.
00:11:36: Und da immer zu sagen, ja, die können ja nichts, die wissen nichts, ist mir halt einfach
00:11:42: zu einfach, weil, woher sollen sie es wissen, wenn wir es ihnen nicht beibringen.
00:11:45: Und ich meine, die Ausbildung ist nach der Ausbildung nicht zu Ende, nur weil jetzt jemand
00:11:49: einen Facharbeiter hat, heißt es noch lange nicht, dass er wirklich das ganze Spektrum
00:11:52: schon weiß und die ganze Bandbreite von den Themen, die in einem Betrieb bearbeitet
00:11:56: werden.
00:11:57: Man muss sich mal an seiner Ausbildung zurückerinnern, was ist davon hängen geblieben und was hast
00:12:00: du danach wirklich gebraucht und wieviel hast du danach gelernt.
00:12:03: Hoffentlich lernst du heute immer noch, weil du wirst nie auslernen und wenn man sichtet
00:12:06: wieder bewusst macht, dass die Auszimmeln nur mit einem Facharbeiterbrief, damit sind
00:12:12: die nicht fertig.
00:12:13: Die haben Grundsteine gelegt.
00:12:14: Jetzt ist es dann uns, sie weiterzuentwickeln.
00:12:16: Und da hinterfrage ich halt immer ganz gerne, wenn gesagt wird, ja, die Jüngen können
00:12:19: nichts, die haben keine Erfahrung, bla, bla, bla, bla.
00:12:21: Ja, mein Gott, dann haben wir doch die Aufgabe, sie weiterzuentwickeln.
00:12:25: Sie sind dafür verantwortlich, sie auch weiter auszubilden, damit sie dieses Skills bekommen,
00:12:30: die wir bei uns in der Firma benötigen.
00:12:31: Matthias redet sich in Rage.
00:12:34: Ja, das ist ein Thema, was mich halt bewegt.
00:12:38: Ja, also man muss da aber ja auch einfach auch Geduld haben, also es hilft nicht, erst
00:12:45: wenn, sag ich mal, Fehler passieren, dass man dann anfängt zu reagieren, jetzt bezogen
00:12:49: auf die Qualität und auf den Mitarbeiter zugeht.
00:12:52: Der Mitarbeiter muss auch die Sinnhaftigkeit verstehen.
00:12:55: Also, warum ist es jetzt wichtig, dass, keine Ahnung, ein besonderes Maß eingehalten wird.
00:13:01: Da muss man einfach intensiver mit den neuen und auch den jüngeren Kollegen in den Austausch
00:13:05: gehen und, sag ich mal, proaktiv das gestalten und von vorne rein sagen, okay, worauf kommt
00:13:12: es an.
00:13:13: Und das bedeutet dann auch, dass man so öfters machen muss oder auch den Kollegen dabei
00:13:18: unter die Arme greift und deswegen haben wir gesagt, okay, dann lass uns doch mal angucken,
00:13:22: wie könnte ein proaktives und, wie könnte ein proaktiver Onboarding-Prozess im Bereich
00:13:26: Qualität für neue oder jüngere Kollegen aussehen?
00:13:30: Genau, und da haben wir die Hausaufgaben mitgegeben, dass sich jeder Abteilung mal Gedanken macht,
00:13:33: was sie Abteilung spezifisch dafür tun kann, was sie aber auch sich gerne wünschen, was
00:13:39: übergeordnet halt dann entsprechend durch Qualitätsmanagement oder durch die Qualitätssicherung
00:13:44: halt einfach auch abgedeckt werden sollte.
00:13:47: Und dass man da halt einfach vernünftige Onboarding-Prozesse macht und einen Einsatz noch dazu zu sagen.
00:13:53: Also, was ich da noch mal schwierig finde, dass die älteren Kolleginnen sagen, ja, die
00:13:57: sind doch ausgebildete Facharbeiter, die müssen noch wissen, was sie tun.
00:14:00: Nein.
00:14:01: Also ja, grundsätzlich haben sie Grundwissen, aber wie, woher sollen sie wissen, wie die
00:14:07: einzelnen Arbeitsabläufe bei uns in der Firma sind und auf welche Maße wir fest, also auf
00:14:12: welche Maße wir Wert legen, mit welchen Mitteln wir messen und wie wir mitten, woher sollen
00:14:16: sie es wissen.
00:14:17: Sie haben noch bei uns im Betrieb noch nie gearbeitet und das ist das, was ich dann immer gerne
00:14:23: hinterfrage.
00:14:24: Warum?
00:14:25: Woher sollen sie es wissen?
00:14:26: Nur, weil sie Facharbeiter sind, wissen sie, wie unser Laden läuft.
00:14:29: Cool.
00:14:30: Wär schön, aber ist bei Weitem nicht so.
00:14:33: Genau.
00:14:34: Ja, ich weiß, ihr könntet mich jetzt noch stundenlang in Rage reden.
00:14:39: Ich weh es, ich weh es und das ist ja auch richtig und das sind ja auch wichtige Punkte,
00:14:45: die du dabei nennst.
00:14:47: Wir können jetzt den Kopf in den Sand stecken, wir können aber auch weiter daran arbeiten
00:14:51: und auch wir dürfen nicht müde davon werden, darüber zu erzählen.
00:14:55: Ich glaube, du wirst da auf jeden Fall nicht müde von darüber zu reden, aber deswegen
00:15:00: machen wir ja auch unter anderem diese Monatsrunden auch mit unseren Abteilungsleitern und manchmal
00:15:05: werden sie auch als lästig empfunden, kann ich auch nachvollziehen, aber da auch immer
00:15:10: wieder das Bewusstsein zu schärfen, was das eigentlich auch für ein Geschenk ist, so
00:15:14: einen Raum zu haben, wo wir genau abseits unseres täglichen Toons im operativen Geschäft
00:15:20: über genau solche Themen uns austauschen können und uns auch gemeinsam darüber diskutieren
00:15:25: können.
00:15:26: Und da muss ich sagen, war das gestern wieder eine sehr gute Atmosphäre, wo wir in der Art
00:15:32: und Weise miteinander, auch bei so kritischen Themen, die du auch gerade benennst, so wie
00:15:36: du es hier gerade im Podcast sagst, genau so redest du auch mit unseren Abteilungsleitern
00:15:41: dann darüber.
00:15:42: Und die Abteilungsleiter reden eben dementsprechend genauso und diese Kultur von so einer Offenheit
00:15:47: und so miteinander auch sprechen zu können und sich auch mal Sachen an den Kopf zu knallen.
00:15:51: Das haben wir uns auch erarbeitet in den letzten vier Jahren, wo wir jetzt auch in der Geschäftsführung
00:15:56: sind.
00:15:57: Finde ich sehr schön.
00:15:58: Ich auch, weil diese Offenheit braucht es auch, aber auch diese Emotionalität.
00:16:04: Also, dabei darf man dann nicht vergessen, dass man übersetzt wird.
00:16:07: Themen sprechen, dass man auch Sach nicht bleibt. Aber man darf schon mal emotional werden, dass
00:16:11: dagegen Überhalt auch wirklich spürt und versteht, wie wichtig einem das Thema ist. Und wenn man dann
00:16:15: hat einfach wirklich geschafft mit einer gewissen Emotionalität die Dringlichkeit dieses Themas
00:16:20: rüberzubringen, dann umso schöner. Man muss nur aufpassen, dass man in dieser Emotionalität nicht
00:16:24: irgendwie falsch abbiegt und dann irgendwie unter die Gürtelline geht oder jemanden persönlich
00:16:28: angreift. Von am Ende des Tages spricht man über ein Thema, greift das Thema an, aber nicht den
00:16:31: Gegenüber. Und das ist halt eine Gesprächskultur, die wir unsere Arbeit haben, in dem Rahmen,
00:16:37: in dem wir da monatlich uns stattfinden lassen. Und der ist halt einfach schön und fühlt sich
00:16:42: richtig gut an. Weil man spricht Themen an und keiner fühlt sich persönlich angegriffen. Und
00:16:46: jeder, also wir gehen da raus, lachen, klatschen und nächsten Tag begrüßen wir uns hier wieder und
00:16:51: gehen ganz normal miteinander um. Und das ist halt cool. Genau, ich würde jetzt einfach noch mal
00:16:56: weiter machen. Wir haben ja über das veränderte Qualitätsbewusstsein gesprochen und sind
00:17:01: explizit auch nochmal ein Beispiel durchgegangen, wo es eine wiederholte Fehlerquelle gab. Und da
00:17:06: auch nochmal nachgefragt, wie hat sich das entwickelt in der Abteilung, wo dann gesagt würde,
00:17:10: ja. Mittlerweile wird, also aktuell ganz speziell, wird zu 100 Prozent dort gemessen. Also wirklich
00:17:16: jedes Teil wird sich ganz genau angeschaut. Und dann kam aber auch Feedback von unserer
00:17:23: Qualitätssicherung, die dann gesagt haben, ja, es ist besser geworden und ja, es wird zu 100 Prozent
00:17:29: dort gemessen. Nichtsdestotrotz kommen sie mit einer Frage mehrfach zu uns rein und stellen immer
00:17:36: wieder dieselbe Frage. Und das war dann spannend gewesen in dem Moment. Was ist das, warum sie
00:17:44: mit immer wieder mit derselben Frage auf die Qualitätsabteilung zukommen? Und wir sind zu
00:17:52: folgendem Ergebnis gekommen, weißt du nicht. Ich wisse gerade nicht, worauf du hinauswillst,
00:17:57: ich bin mir gerade... Das Ergebnis, worauf wir dann gekommen sind, ist, diese Unsicherheit trotz,
00:18:04: trotz des mehrfachen Nachfragens bei der Qualitätsabteilung Fehler zu machen. Und dann
00:18:12: sich eben mit dieser Frage auseinanderzusetzen, woher kommen denn eigentlich diese Unsicherheiten
00:18:17: oder diese Angst Fehler zu machen? Okay, jetzt hast du mich langsam. Ja. Ja. So soll ich das auch
00:18:25: dazu sagen. Das wäre schön. Also, wie wir da auch reingegangen sind. Also, dass das nicht irgendwie
00:18:31: ist, dass sie nerven wollen oder dass sie vielleicht, man sagt, ja, so zu blöde sind, um das zu
00:18:36: kapieren, sondern dass das viel auch mit Angst und Unsicherheit zu tun hat. Ja, Angst davor. Also,
00:18:44: nicht mal wirklich ehens auf den Deckel zu bekommen, sondern halt auch Angst davor abgestempelt zu
00:18:48: werden. Das ist derjenige, der den Fehler gemacht hat, der macht ihn immer wieder. Angst davor zu
00:18:52: haben, vielleicht auch in der eigenen Gruppe haltet, Gesicht zu verlieren, weil man halt Fehler
00:18:55: macht. Man möchte halt, als jemand dastehen, der gut ist, der als Fachkraft anerkannt wird,
00:19:00: vielleicht sind so auch sogar kulturelle Themen. Ich meine, wir sind ja auch in der Firma, wo wir
00:19:06: sehr multikulturell unterwegs sind, wo wir unterschiedliche Edenien bei uns haben und
00:19:08: unterschiedliche Glaubensrichtungen. Und ich glaube auch, dass das gerade auch ein Faktor spielt,
00:19:14: dass in unterschiedlichen Kulturen auch unterschiedlich mit Fehlern umgegangen wird. Und
00:19:18: da einen gemeinsamen Nenner zu finden, der ist sehr herausfordernd für beide Seiten und auch
00:19:24: dafür, das Verständnis zu entwickeln. Und erstmal muss man überhaupt ein Verständnis dafür bekommen,
00:19:28: in dem man miteinander redet. Und an der Stelle haben wir halt einfach festgestellt,
00:19:32: unsere Mitarbeitenden reden noch nicht genug miteinander. Also, hinterfragt man nicht einfach
00:19:38: mal, geht hin und sagt, ey, du warst jetzt das vierte, fünfte Mal bei mir. Kann es sein, dass
00:19:43: du Angst hast? Und wenn ja, magst du mit mir darüber reden, dass wir dir deine Angst nehmen können?
00:19:48: Also, solche einfachen Fragen werden noch zu wenig gestellt bei uns in der Firma. Aus welchen
00:19:54: Gründen noch immer, da sind jetzt keine Vorwürfe, das sind einfach nur Feststellungen, dass solche
00:19:57: Fragen halt, dass man sich selber noch nicht trotzdem Fragen zu stellen. Genau, also, man kratzt quasi
00:20:03: immer so ein bisschen die Oberfläche an, also, dass man sehr, sage ich mal, nicht falsch verstehen,
00:20:07: aber oberflächlich unterwegs ist, ganz sachlich auch darauf schaut. Aber manchmal sind es halt
00:20:14: grundlegend und tiefere Themen, die dahinter verborgen sind. Und jetzt denkt der ein oder andere
00:20:19: sich vielleicht jetzt übertreibt nicht. Aber Matthias hat es gesagt, wie auch das kulturelle
00:20:25: Thematik, wie gehe ich mit Fehlern um und unser Logistikleiter zum Beispiel auch genannt, wie
00:20:29: bin ich eigentlich mit Fehlern groß geworden, auch sage ich aus meiner Kindheit vielleicht. Also,
00:20:33: können so viele Faktoren mit einspielen, wieso man Angst hat, davor Fehler zu machen. Und ein
00:20:39: weiteres Beispiel war, ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber bei uns hat man so was wie
00:20:44: auch ein Fehler-Analyse-Bericht, den die Mitarbeiter dann auszufüllen haben. Und da haben wir auch mal
00:20:51: die Frage gestellt, okay, jetzt kriegst du als Mitarbeiter, als Werker, der tagtäglich an der
00:20:57: Maschine steht, kriegst du jetzt so ein Fehler-Analyse-Bericht, den hast du auszufüllen. Wie fühlt
00:21:02: sich das eigentlich an? Und wir haben von einem neueren Kollegen dann mal die Rückmeldung bekommen,
00:21:09: als er vor Jahren sein ersten Fehler-Analyse-Bericht auf den Tisch geknallt bekommen hat. Ich sah es
00:21:15: durch geknallt bekommen oder gelegt bekommen hat, um den auszufüllen, wurde er allein gelassen und
00:21:19: er musste ihn alleine ausfüllen. Und er hat gesagt, er hat sich schon ziemlich allein gelassen
00:21:24: gefühlt und auch ziemlich hilflos dabei gefühlt, weil er es das erste Mal gemacht hat und weil
00:21:29: da Fragen sind, mit denen er sich noch nie auseinandersetzen musste, weil da auch Fragen
00:21:33: gestellt worden sind, die er so eine Art oder nicht gestellt bekommen hat. Und dann waren das
00:21:38: ganz profane Antworten wie, ja, der Mitarbeiter hat mal einen Augenblick nicht aufgepasst und
00:21:42: ja, was schreibt man denn da rein? Schreibt man jetzt rein, der Mitarbeiter ist doof oder ist
00:21:47: einfach unfähig, das kann man auch nicht machen, weil der Mitarbeiter hat mal einen Fehler gemacht,
00:21:50: das war einmal aufmerksam, da kann man doch nicht reinschreiben. Und was für eine Abstellmaßnahme
00:21:54: schreibt man dazu? Ja, einige von euch werden jetzt sagen, ja, okay, da muss man Mitarbeiter
00:21:57: schulen, etc., etc., aber da kommt man erst später drauf. Und vor allem, man möchte ja auch dem Kunden
00:22:02: gegenüber dann auch eine, ein Anführungszeichen, seriöse Antwort widerspiegelt. Man weiß ja auch
00:22:08: nicht, wer gegenüber sitzt, wer diesen Fehler-Analysebericht liest. Und ich kann mir vorstellen,
00:22:12: dass unsere Mitarbeiter da genauso sind, dass wenn man denen einfach sagt, wenn der Abteilungsleiter
00:22:16: sagt, okay, hier ist der Fehler-Analysebericht, macht ihr mal Gedanken für den Haus, dass
00:22:20: der ein oder andere damit überfordert ist, weil er noch nie so etwas gemacht hat. Und da gibt es
00:22:24: zum Beispiel auch ganz unterschiedliche Lösungsansätze. Genau, und da hattest du, glaube ich, auch die
00:22:27: Frage gestellt, ja, wie macht ihr das denn mit dem Fehler-Analysebericht? Und der ein oder
00:22:32: andere Kollege hat dann gesagt, na ja, wir lassen erstmal die Mitarbeiter das selber ausfüllen,
00:22:36: damit sie auch anfangen zu reflektieren. Es gäbe ja aber auch die Möglichkeit zu sagen, so, hey,
00:22:41: lass uns doch mal zusammen hinsetzen, erstmal gemeinsam darüber sprechen und zu gucken,
00:22:46: hey, was ist da vielleicht passiert? Es kann sein, dass man einfach einen schlechten Tag hat, so was
00:22:52: passiert nun mal, dafür sind wir Menschen, das ist menschlich, aber in dieser Zeit einfach den
00:22:57: Mitarbeitern an die Hand zu nehmen, ihm die Sicherheit zu geben, hör mal, du bist nicht damit alleine
00:23:01: und lass uns das gemeinsam bearbeiten und schauen, wie wir das zukünftig einfach vermeiden. Genau,
00:23:07: einfach einmal gemeinsam durchgehen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen. Und ich habe dann so
00:23:11: Salopp gesagt, na ja, je öfter man etwas macht, desto mehr Routine kriegt man darin. Er war das
00:23:16: gelächternd natürlich groß und dann sagten sie, in dem Fall hoffen wir nicht, dass es so aufkommt,
00:23:21: dass es maximal ein Jahr kommt. Einmal im Jahr kommt. Zack, hatten sie natürlich vollkommen recht
00:23:27: und die Botschaft dahinter war natürlich ganz klar, wenn ich einen Fehlerbericht zum ersten Mal
00:23:32: mache, dann habe ich den noch nie gemacht, dann ist das für mich ein Neuland, dann ist es schön,
00:23:35: in jeder Weis, wenn ich eine bestimmte Sache das erste Mal mache, ist es schön, wenn ich jemand
00:23:38: habe an meiner Seite, der diesen Prozess schonmal durchlebt hat, der mich dabei unterstützen kann
00:23:43: und einfach aus seinen Erfahrungsberichten sprechen kann. Und so kann man es auch bei
00:23:47: Fehleranalyse berichten machen. Man muss die Mitarbeiter jetzt nicht einfach sagen, er macht
00:23:50: die erst mal selber Gedanken, die machen sich Gedanken, aber die haben halt einfach Angst,
00:23:53: weil es neu ist und wir haben alle Angst vor Neuem, wo der Respekt nicht Angst aber Respekt.
00:23:58: Ja und genau, dass wir gestern bei diesem Punkt einfach angekommen sind, hat für mich noch
00:24:04: mal eine weitere Tiefe einfach mit reingebracht, dass wir auf der einen Seite die ganzen fachlichen
00:24:10: Themen haben, ja, ein Teil, was sage ich mal nicht gut gelaufen ist, was reklamiert werden musste
00:24:18: und so weiter und so fort, aber dem gegenüber gestellt den Menschen, der an diesem Produkt
00:24:23: eben arbeitet mit all seinen Facetten und wie groß auch die Herausforderung ist für uns als
00:24:30: Abteilungsleiter oder als Führungskräfte, sich diesem Part des menschlichen anzunehmen, um
00:24:36: herauszufinden, was verbürgt sich eigentlich dahinter? Weil ich würde den Menschen nicht sagen,
00:24:43: dass er im Grunde schlecht ist und dass er das bewusst macht und dass er extra Fehler machen will,
00:24:47: sondern da sind einfach so viele Facetten mit dabei, die es einfach gilt zu erörtern und
00:24:54: reinzugehen und dafür musst du als Abteilungsleiter oder Führungskraft auch bereit sein, dich auf
00:24:58: diese Ebene einzulassen. Und dann haben wir gemeinsam überlegt, okay, wie schaffen wir es bei
00:25:04: unseren Mitarbeitern, sage ich mal, durchzudringen und eine Maßnahme und die klingt jetzt für euch
00:25:10: total simpel, ist aber für uns in dem Betrieb teilweise noch wirklich schwer, die Teamsitzungen,
00:25:15: also wirklich die Teamsitzungen dafür zu nutzen, um über bestimmte Themen zu sprechen und zu
00:25:22: gucken, ob es auch gelingt, bei unseren Mitarbeitern durchzudringen, dass sie eine Bereitschaft
00:25:27: haben und dass sie auch das Vertrauen haben, sich in diesen Sitzungen auch zu öffnen, also Räume
00:25:34: schaffen, wo Menschen sich wahrgenommen fühlen und auch die Angst verlieren, sich zu öffnen.
00:25:40: Genau, die Teamsitzung ist etwas ganz Banales, also da wirklich reinzugehen. Wir haben dann aber
00:25:47: auch besprochen an der Stelle, als Führungskraft muss man auch Lust darauf haben, man muss Lust
00:25:51: darauf haben, sich auf eine Teamsitzung einzulassen und vor allem, wenn man es das erstmals macht und
00:25:55: man muss auch bereit sein, mal Kritik einstecken zu müssen, dass die Mitarbeiter nicht mit all
00:26:01: dem zufrieden sind, was wir als Führungskräfte machen und das ist einfach normal, da wird es
00:26:05: Kritik geben. Und dazu muss man aber bereit sein, sich dieser Kritik konstruktiv zu stellen,
00:26:10: nicht persönlich zu nehmen, sondern einfach zu sagen, vielen Dank, vielen Dank, dass du dich
00:26:14: gerade geöffnet hast. Und man muss nicht sofort immer eine Antwort haben, man kann auch sagen,
00:26:18: vielen Dank, dass du dich geöffnet hast. Gib mir kurz, ich muss mich kurz sammeln, ich muss
00:26:22: die Themen kurz mitnehmen, die für mich mal sagten, lass mal, ich höre dir gerade das erste Mal,
00:26:25: denn im Verein waren wir an Folgetermin und dann kann man darüber noch mal sprechen. Aber man
00:26:29: muss, oder nicht man muss, sondern man sollte sich diese Sachen nicht zu Herzen nehmen und sich auch
00:26:35: damit nicht persönlich angegriffen führen, weil meistens reden die Menschen über bestimmte
00:26:39: Verhaltensmuster oder über bestimmte Sachen, die dort einfach ungut gelaufen sind. Da muss man
00:26:43: halt einfach die Offenheit besitzen, auch kritikfähig zu sein. Und zweitens, das ist das,
00:26:50: das war du immer so schön, du warst immer so schön drauf, drauf, das fährt mir nicht richtig
00:26:56: Wort nicht ein, auf jeden Fall geht es darum, sich auch tief auf die Menschen einzulassen,
00:26:59: auf den Gegenüber einzulassen, also wirklich auch richtig hinzuhören. Und zu gucken,
00:27:03: sind es wirklich die Probleme, die er jetzt anspricht oder steckt er viel, viel mehr dahinter,
00:27:07: da auch richtig zuzuhören, dafür ein Gefühl zu entwickeln, das ist nicht einfach. Und auch da haben
00:27:11: wir drüber gesprochen, ein Abteilungsleiter muss das oder eine Führungskraft muss das nicht
00:27:15: allein machen, sondern es gibt unter anderem auch Hilfestellung. Genau, und über diese Hilfestellung
00:27:20: haben wir gesprochen und was ich ganz schön fand, die Ideen, die dann gekommen sind. Zum einen haben
00:27:24: wir einen externen Coach bei uns, den kennt die unsere Mitarbeiter jetzt auch schon eine Weile,
00:27:30: der uns immer wieder auch unterstützt, mit einem frischen Blickwinkel von außen in die Themen
00:27:34: mit einzusteigen. Und das zweite ist auch zu sagen, so hey, ich hube mir mal Unterstützung von einem
00:27:40: Kollegen, der vielleicht einfach besser ist darin oder der einfach schon Erfahrungen hat. Genau,
00:27:44: und einfach auch schon Erfahrungen hat, weil ich hatte darüber berichtet, dass ich tatsächlich
00:27:49: mal eine Teamsitzung begleitet habe und die Themen, die eigentlich sehr emotional war und die
00:27:55: den Abteilungsleitern wirklich sehr beschäftigt haben, wurden in einer Sachlichkeit rübergebracht,
00:28:00: jetzt nicht, also in der Form von okay, ich habe drei Themen. Erstens das und das,
00:28:05: wie machen wir das? Zweitens dies, drittens das und was sagt ihr dazu? Und die Mitarbeiter
00:28:10: saßen da und es war so, wird will er jetzt eigentlich von uns? Und quasi ihr müsst euch jetzt
00:28:15: öffnen, ihr müsst jetzt was sagen und da hat sich keiner geöffnet, da hatte keiner Bock,
00:28:19: irgendwas zu sagen und muss ganz ehrlich sagen, auch ich hätte keinen Bock gehabt in dieser Runde,
00:28:24: was zu sagen. Ich habe mich nicht willkommen gefühlt, ich habe mich nicht wertgeschätzt gefühlt,
00:28:29: ich habe keine Wärme gespürt in diesem Raum, warum soll ich mich denn dann öffnen? Und nach und
00:28:33: nach haben wir dann die Situation aufgelockert bekommen, aber auch das ist einfach auch eine
00:28:37: Kunst, beziehungsweise muss man sich damit auch auseinandersetzen, weil man vielleicht auch nicht
00:28:43: die Übung hat, wie man genau in diese Tiefe einsteigt, sich eben dementsprechend auch die
00:28:47: Unterstützung zu holen. Und ein Mitarbeiter in der Monatsrunde hat gesagt, na ja, wenn wir
00:28:52: anfangen, regelmäßig Teamsitzungen zu machen, dann bauen wir bei unseren Mitarbeitern auch ein
00:28:58: Vertrauen auf. Und da sind wir zum Kern gekommen, Vertrauen. Nur wenn Vertrauen da ist, gelingt es
00:29:05: auch, dass die Mitarbeiter anfangen, sich zu öffnen. Ja, kann ich nur unterschreiben. Und das Thema
00:29:12: Vertrauen hatten wir auch in dem anderen Betrieb gehabt. Da haben wir auch gemerkt, da gibt es auch
00:29:20: sehr, sehr, sehr viele Themen und wir haben gemerkt, dass da auch mehr Vertrauen uns jetzt
00:29:26: auch entgegen gebracht wird, sodass sie eben mit ihren Arbeitsthemen dann auch teilweise zu uns
00:29:30: dann gekommen sind und gesagt, guck mal hier, ich habe das und das Problem. Wir haben uns das
00:29:34: dann in dem Moment gemeinsam angeschaut und wir sind auch mit in die Lösungs- oder beziehungsweise
00:29:38: in den Umsetzungstrangen auch gegangen. Na, wir haben sie auch, wir haben sie wahrgenommen. Wir
00:29:44: haben ihnen zugehört und haben uns auch die Probleme angeguckt, also nicht nur ja, ja, okay,
00:29:49: Barschuhe, sondern wir sind wirklich hingegangen und haben es uns vor Ort zeigen lassen. Haben dann
00:29:54: auch den einen oder anderen Lieferanten direkt angerufen, der ja noch direkt in die Ecke kam,
00:29:57: die Herausforderung, die da die Probleme, die in dem Betrieb vorherigen, einfach auch sofort
00:30:02: klären zu können. Auch, dass die Mitarbeiter spüren, dass das wie sie wirklich ernst und wahr
00:30:08: nehmen. Das ist uns halt einfach wichtig, weil sie sind diejenigen, die dort achten schon arbeiten.
00:30:12: Sie haben die Probleme und zwar genau jetzt, also müssen wir diese Probleme auch genau jetzt angehen,
00:30:16: ob man sie sofort lösen kann, kein Plan. Das kann man bestimmt nicht machen, aber man, dass
00:30:20: man ihnen dort halt einfach auch genau diese Aufmerksamkeit schenkt. Und ich weiß nicht,
00:30:24: wie es dir gegangen ist, Matthias, aber ich habe besonders in dieser Woche in Augen geschaut,
00:30:29: die nicht glauben konnten, dass man wirklich das ernst nimmt. Also, dass man sie ernst nimmt.
00:30:36: Dass man sie ernst nimmt, dass die Themen, die sie mitgebracht haben für uns wirklich wichtig
00:30:40: sind. Und das meinten mir auch so, für uns sind die Themen richtig wichtig und wir waren sehr
00:30:45: dankbar dafür, dass sie endlich das ein oder andere Thema angesprochen haben und ich bin mir
00:30:49: sicher, da sind noch sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr viele Themen. Da sind extrem viele Themen,
00:30:53: weil wir konnten uns nur die Hälfte angucken. Bei mir liegen offensichtlich noch drei Probleme,
00:30:57: die wollte ich mir angucken. Bin aber einfach nicht dazu gekommen, weil halt einfach so viele
00:31:01: Anfragen, Wünsche, Probleme auf an uns herangetragen worden sind. Und dafür bin ich sehr dankbar,
00:31:07: weil es einfach zeigt, dass der Betrieb gerade in eine Dynamik kommt, dass der Betrieb da gerade
00:31:12: in eine Bewegung kommt, die ich sehr, sehr, sehr begrüße und bin unfassbar gespannt darauf,
00:31:18: wie sich das die nächste Zeit noch weiter entwickeln wird. Aber auch ein großes Leuchten
00:31:25: in diesen Augen. Und wir möchten auch nicht, dass Vertrauen der Kollegen dort enttäuschen,
00:31:31: beziehungsweise ist Vertrauen die wichtigste Grundbasis, um diesen Transformationsprozess
00:31:37: dort zu begleiten. Und Monatsrunde gestern in dem Betrieb dort Vertrauen ist die Grundbasis und
00:31:45: der wichtigste Hebel ist der Mensch, um bestimmte Dinge vorantreiben zu können. Das darf man
00:31:50: nicht vergessen. Und ich würde sagen, das war jetzt ein schönes Schlusswort, denn wir sind jetzt
00:31:54: auch langsam am Ende angekommen und ich glaube, viel mehr, viel poetlicher kann es heute nicht
00:32:02: mehr werden. Wir wünschen euch ein wundervolles Wochenende. Vielen Dank fürs Zugehören. Bis zum
00:32:06: nächsten Mal. Ciao.
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